Fachleute raten ab, haben aber andere Prämissen
Generell ist als fachmännische Ansicht verbreitet, dass nur ein „gesäuberter“ Untergrund ein verlässliches Bett für zuverlässige Verlegung bieten kann. Von dem Aufbringen von Fliesenkleber auf Fliesenkleber wird generell abgeraten. Das liegt allerdings auch der Gewährleistung begründet, die beauftragte Handwerker für „Fremdarbeit“ selbstverständlich nicht übernehmen können und wollen.
Dem entgegen steht die außergewöhnlichen Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit, die manche Fliesenkleber auch nach vielen Jahren noch zeigen. Dieser Faktor ist verantwortlich für den meist mühseligen Entfernungsaufwand. Wenn ein alter Fliesenkleber nahezu unversehrt eine im Großen und Ganzen relativ ebene Fläche bildet, ist gegen das direkte Aufbringen nicht viel einzuwenden.
Beachtet werden müssen dabei folgende Faktoren, die einem Laien nicht immer sofort ins Auge springen:
- Bauphysikalisch verändert sich die Belastungs- und Kraftverteilung. Das kann zu bisher nicht aufgetretenen Materialspannungen führen
- Einige Inhaltsstoffe von Fliesenklebern vertragen sich nicht. Dieser Effekt muss ausgeschlossen werden
- Durch das Auftragen von Fliesenkleber auf einem bereits erhöhten Bett kann die Aufbauhöhe den Toleranzspielraum übersteigen (Türen)
Möglichst den gleichen Typ Fliesenkleber einsetzen
Bei der Frage, welcher Fliesenkleber passen ist, sollte vor allen die Art der Abbindung beachtet werden. Zementkleber binden hydraulisch ab, Reaktionsharzkleber chemisch. Die Kombination beider Eigenschaften führt zu Destabilisierung bis hin zum Ablösen und Brechen der Fliesen.
Art und Inhaltsstoffe bestimmen und artgleichen neuen Fliesenkleber verwenden (Zement auf Zement, Harz auf Harz, Flexkleber aus Flexkleber, Dispersion auf Dispersion, Kasein auf Kasein)