Das Problem: Schiefe Fliesen – was tun?
Beim Verlegen von Fliesen kann es leicht passieren, dass diese nicht vollständig eben oder symmetrisch ausgerichtet sind. Ein kleiner Fehler zu Beginn kann beeinflussen, wie das gesamte Fliesenbild am Ende wirkt. Schiefe Fliesen stören nicht nur den optischen Gesamteindruck, sondern können auch praktische Probleme verursachen. Doch es gibt einfache Maßnahmen, um dies zu verhindern:
- Ungenauigkeiten im Untergrund beheben: Bevor Sie mit dem Verlegen der Fliesen beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass der Untergrund eben, trocken und sauber ist. Unebenheiten können Sie mit Ausgleichsmasse beheben und die Fläche gründlich reinigen und grundieren.
- Verlegeplan erstellen: Ein detaillierter Verlegeplan hilft, Fehler zu vermeiden und spart Zeit. Markieren Sie die Mitte des Raumes und gehen Sie von dort aus. So verhindern Sie, dass Randfliesen zu schmal werden.
- Sorgfältige Vermessung: Überprüfen Sie die Ausrichtung der Fliesen regelmäßig mit Wasserwaage, Richtlatte und Maßband. Regelmäßiges Messen hilft, Abweichungen frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren.
- Fugenkreuze und Nivelliersysteme nutzen: Diese Hilfsmittel sorgen für gleichmäßige Fugenabstände und verhindern das Verrutschen der Fliesen während des Trocknungsprozesses.
- Schräge Fliesen nachjustieren: Sollte Ihnen dennoch eine Fliese schief geraten, können Sie diese mit einem Gummihammer und Fliesenkeilen vorsichtig in die richtige Position bringen. Kontrollieren Sie regelmäßig die Fugen und die Höhe der Fliesen.
- Fliesenprofile anbringen: Profile an Kanten und Abschlüssen schaffen saubere Übergänge und kaschieren mögliche Ungenauigkeiten.
Durch sorgfältige Planung, den Einsatz geeigneter Hilfsmittel und präzises Arbeiten können schiefe Fliesen vermieden und bestehende Probleme effektiv behoben werden.
Methode 1: Ausrichtung mit Schnüren und Lot
Für die präzise Ausrichtung von Fliesen bieten Schnüre und ein Lot eine hervorragende Methode, um Rechtwinkligkeit und Geradheit sicherzustellen:
- Schnüre spannen: Spannen Sie eine Fluchtschnur entlang der Längsseite des Raumes. Befestigen Sie diese an den Endpunkten und stellen Sie sicher, dass sie straff gespannt bleibt. Wiederholen Sie diesen Schritt für die Querachse des Raumes, sodass die beiden Schnüre sich im rechten Winkel kreuzen.
- Lot verwenden: Hängen Sie eine Lotschnur an einem festen Punkt oberhalb der Wandkante ein, sodass das Lot frei nach unten hängt. Das Lot sorgt durch sein Gewicht für eine perfekte senkrechte Ausrichtung. Prüfen Sie die Vertikalität der gespannten Schnüre durch den Vergleich mit der Lotschnur.
- Markierungsprozess: Setzen Sie Markierungen entlang der gespannten Schnüre auf den Boden bzw. die Wand, um die Verlegeachse zu verdeutlichen.
- Fliesen anlegen: Beginnen Sie mit der ersten Fliesenreihe entlang der markierten Schnur. Achten Sie dabei darauf, dass die Fliesen exakt an der Linie ausgerichtet sind. Verlegen Sie die folgende Reihe mit Bezug auf die rechtwinklig gespannte Querachse.
Durch diese sorgfältige Vorgehensweise erzielen Sie optimal ausgerichtete Fliesenflächen.
Methode 2: Ausrichtung mit Fliesenkreuzen
Fliesenkreuze sind praktische Hilfsmittel, um Fliesen gleichmäßig auszurichten und zu verhindern, dass diese während des Trocknens des Klebers verrutschen:
- Vorbereitung der Fliesen: Tragen Sie den Fliesenkleber gleichmäßig mit einem Zahnspachtel auf den vorbereiteten Untergrund auf und verteilen Sie diesen.
- Platzierung der ersten Fliese: Setzen Sie die erste Fliese sorgfältig auf den Kleber und drücken Sie sie fest an. Stellen Sie sicher, dass die Fliese exakt ausgerichtet ist.
- Einsetzen der Fliesenkreuze: Positionieren Sie die Fliesenkreuze an den Ecken der ersten Fliese. Diese bestimmen den Fugenabstand und sorgen für ein gleichmäßiges Fugenbild.
- Verlegen der weiteren Fliesen: Platzieren Sie die nächsten Fliesen entlang der ersten, indem Sie die Fliesenkreuze als Abstandshalter verwenden. Kontrollieren Sie regelmäßig die Ausrichtung und den Abstand der Fliesen.
- Entfernung der Fliesenkreuze: Sobald der Fliesenkleber ausreichend angetrocknet ist, können Sie die Fliesenkreuze vorsichtig entfernen. Bei manchen Fliesenkreuzen ist es ebenfalls möglich, diese im Fugenbett zu belassen.
Diese Methode gewährleistet ein gleichmäßiges und harmonisches Fliesenbild.
Methode 3: Ausrichtung mit Nivelliersystem
Ein Nivelliersystem ist besonders bei großformatigen Fliesen vorteilhaft, um eine präzise und ebene Verlegung zu gewährleisten:
- Fliesenkleber auftragen: Tragen Sie den Fliesenkleber gleichmäßig mit einem Zahnspachtel auf den Untergrund auf.
- Fliesen platzieren und Laschen einsetzen: Legen Sie die erste Fliese in das frische Kleberbett und schieben Sie die Zuglaschen des Nivelliersystems unter die Kanten der Fliese.
- Nivellierkeile einführen: Führen Sie die Keile durch die Öffnungen in den Laschen ein und ziehen Sie diese entweder per Hand oder mit einer Nivellierzange fest.
- Trocknen und Keile abbrechen: Lassen Sie den Fliesenkleber aushärten, bevor Sie die Keile und Laschen entfernen. Die Laschen können dann einfach in Fugenrichtung abgebrochen werden.
Ein Nivelliersystem ermöglicht eine gleichmäßige Höhe aller Fliesen und reduziert das Risiko von Verlegefehlern.
Die Mitte des Raumes bestimmen
Um ein gleichmäßiges und ästhetisches Fliesenbild zu erzielen, ist es entscheidend, die Mitte des Raumes korrekt zu bestimmen:
- Raummaße ermitteln: Messen Sie die Länge und Breite des Raumes sorgfältig aus.
- Mittelpunkte festlegen: Teilen Sie die Raummaße jeweils durch zwei, um die Mittelpunkte zu berechnen. Verwenden Sie einen Maßstab oder Zollstock für eine genaue Berechnung.
- Markierungen setzen: Markieren Sie die errechneten Mittelpunkte auf dem Boden mit einem Bleistift oder Kreide.
- Längs- und Querachse einzeichnen: Verbinden Sie die Markierungen der Mittelpunkte mit einer Schlagschnur oder einem Lasergerät, um die Längs- und Querachse des Raumes deutlich zu kennzeichnen.
- Probefliesen auslegen: Legen Sie einige Fliesen trocken entlang der eingezeichneten Achsen aus, um zu überprüfen, ob das Fliesenbild an den Rändern gleichmäßige Abschlüsse ergibt. Justieren Sie gegebenenfalls die Mittellinien leicht, um schmale Fliesenstücke an den Rändern zu vermeiden.
- Verlegerichtung festlegen: Entscheiden Sie sich für die Verlegerichtung und achten Sie darauf, dass das Verlegemuster die Raumproportionen optimal zur Geltung bringt.
- Erste Fliese positionieren: Beginnen Sie mit dem Verlegen der ersten Fliese an der Schnittstelle der Achsen, um eine exakte Ausrichtung sicherzustellen.
Diese gründliche Vorbereitung bietet eine solide Grundlage für die weitere Verlegung der Fliesen.
Zusätzliche Tipps für die Ausrichtung
- Fliesenmuster und Raumwirkung beachten: Lange und schmale Räume wirken breiter, wenn die Fliesen quer verlegt werden. In niedrigen Räumen können senkrecht verlegte Fliesen die Decke optisch anheben.
- Fugenbreite anpassen: Je nach Fliesengröße sollten Sie die Fugenbreite wählen. Üblich sind Fugenbreiten zwischen 2 und 5 mm. Denken Sie daran, dass breitere Fugen besser zu großen Fliesen passen.
- Schnittkanten vermeiden: Schneiden Sie Fliesen möglichst nur an Stellen, die später weniger sichtbar sind.
- Probefliesen auslegen: Legen Sie einige Fliesen trocken aus, um sicherzustellen, dass das Muster und die Position passen. Dies hilft auch dabei, schmale Randfliesen zu vermeiden.
- Höhenunterschiede ausgleichen: Achten Sie darauf, dass alle Fliesen auf einer gleichmäßigen Höhe liegen. Bei Abweichungen können Fliesenkreuze oder Nivelliersysteme helfen.
- Verlegerichtung nicht wechseln: Nachdem Sie sich für eine Verlegerichtung entschieden haben, sollten Sie diese im gesamten Raum beibehalten, um ein einheitliches Gesamtbild zu erzielen.
Mit diesen zusätzlichen Hinweisen wird das Verlegen von Fliesen einfacher und das Ergebnis professioneller. Eine gute Planung und sorgfältige Ausführung garantieren eine ästhetische und funktionale Fliesenfläche.