Professionelle Speziallacke entwickeln ausreichende Haftkraft
Das Streichen von Folie reiht sich ein in die Herausforderungen, die folierte Möbel, CPL-Türen und Resopal stellen. Allerdings sind diese Materialien anschleifbar, was bei Folie nicht der Fall ist.
Mit herkömmlichen Farben und Lacken lässt sich Folie nicht streichen. Spezielle Decklacke beispielsweise aus dem Boots- oder Modellbau entwickeln bei sachgerechter Verarbeitung, meist im Zweikomponenten-System, ausreichende Haftkraft auf der glatten Folienoberfläche. Ebenfalls in Frage kommen Produkte, die zum Bemalen von LKW-Planen entwickelt wurden.
Erforderliche Eigenschaften des Überzuglacks
- Schnell trocknend
- Mit Wasser verdünnbar
- Polyurethan-Acrylat-Dispersionsbasis
Keinesfalls verwendet werden dürfen auf Lösemittel basierte Farben und Lacke. Sie lösen die Folie an und können die Haftrückseite der Folie neutralisieren. Die Verarbeitungszeit (Topfzeit) der Speziallacke beträgt etwa drei Stunden. Viele Hersteller bieten Primer und Decklack als System an.
Als Verarbeitungswerkzeuge kommen folgende Möglichkeiten in Betracht
- Lackierwalze aus Mikrofaser
- Moltowalze
- Heizkörperwalze
- Chinaborstenpinsel
- Beizpinsel
- Lackierpistole mit mindestens zwei bar Druck
Alle Malerwerkzeuge sollten professionelle Qualität besitzen, ohne die ein erfolgreiches Streichen der Folie kaum möglich ist.
Tipps zu Methoden und Mitteln
Für gegenständliche Darstellungen und/oder geometrische Muster kann sich auch Dekorfarbe für Glas eignen. Sie ist sehr teuer, entwickelt aber ausreichende Haftkraft auf der Folienoberfläche.
Manche Folien sind dick genug, um sie leicht anzuschleifen. In diesem Fall sollte eine Körnung zwischen 220 und 400 gewählt werden. Nach dem Anschleifen werden mit einer Bürste mit harten Borsten die eventuell entstandenen Kunststoffkrümel entfernt.
Einen Sonderfall stellen Schrumpffolien dar. Sie werden auf ihrer rauen Rückseite bemalt beziehungsweise gefärbt. Auf dieser spiegelverkehrten Rückseite kann Acrylfarbe aufgebracht werden.