Mit einer abgeklebten Streichkante ist man nicht immer zufrieden
Zum Streichen gehört immer auch das Abkleben. Das gilt für Wände genauso wie für Metall oder Holz. Allerdings sind nich alle Heimwerkenden immer mit dem Streichergebnis zufrieden, wenn nach dem Abziehen des Klebebandes die Streichkanten sichtbar werden.
- Die Farbe ist unter das Klebeband gelaufen und nun sieht die Abschlusskante fransig aus
- Beim Abziehen des Klebebandes löst sich die Farbe und es kommt zu Abplatzungen
Nur geeignetes Klebeband verwenden
Zunächst sollten Sie darauf achten, dass Sie tatsächlich geeignetes Klebeband verwenden. Immer wieder ist zu beobachten, dass sogar Paketklebeband verwendet wird. Dies sollte aus zwei Gründen vermieden werden. Zum einen enthält auch die Klebefläche Verdünner, die mit dem Lack oder der Farbe, mit der Sie streichen wollen, reagieren können.
Wie übrigens auch das Klebeband selbst. Am unangenehmsten ist aber, dass sich diese Kunststoffklebebänder kaum mehr entfernen lassen. Sie reißen ein und Teile des Klebebandes lassen sich nur sehr mühsam entfernen. Wenn ein solches Klebeband dann auch noch nicht ganz bündig mit dem Untergrund abschließt, läuft viel Lack oder Farbe darunter.
Ein Malerklebeband eignet sich zum Streichen, Lackieren und Rollern.
Ein Malerklebeband ist speziell für das Streichen, Lackieren und Rollen entwickelt worden. Es ist flexibel und passt sich dem Untergrund weitgehend an. Außerdem enthält es keine Inhaltsstoffe, mit denen der Lack oder die Farbe reagieren könnte. Nach der Arbeit lässt sich das Klebeband leicht entfernen.
Das Klebeband zum richtigen Zeitpunkt entfernen
Wichtig ist jedoch, den richtigen Moment für das Entfernen zu wählen. Gerade bei dicken Farbschichten wie Dispersionswandfarbe kann es passieren, dass sich ganze Farbschichten mit ablösen, wenn die Farbe bereits vollständig getrocknet ist. Ist die Farbe jedoch noch zu nass, kann sie nach dem Entfernen des Klebebandes verlaufen. Es kommt also auf den richtigen Zeitpunkt an. Das ist nicht schwer: Zuerst ist die Farbe noch nass und glänzend, dann wird sie matt, obwohl sie noch feucht ist. Das ist genau der richtige Augenblick, um das Klebeband zu entfernen.
Abgesetzte Farbflächen professionell abkleben und streichen
Knifflig wird es immer wieder beim Streichen von abgesetzten, also mehrfarbigen Farbflächen. Hier gibt es aber einen besonderen Trick, mit dem die Kante immer gestochen scharf wird. Zuerst muss die Fläche ohnehin in der Grundfarbe gestrichen werden. Diese erste Schicht lässt man gut trocknen. Zeichnen Sie nun mit einem Bleistift (weicher Maurerbleistift) und einem Lineal die Klebekante an. Dabei nicht zu fest aufdrücken.
Abgesetzte Farbflächen: Nach der Grundierung ist vor der Grundierung
Kleben Sie nun das Malerkrepp entlang der angezeichneten Linie auf. Danach wird die freie Fläche noch einmal mit der Grundfarbe gestrichen. Das führ zu dem Effekt, dass die Grundfarbe nun in offene Stellen zwischen Untergrund und Klebeband einfließt. Da es sich um die gleiche Farbe handelt, ist sie nicht sichtbar. Vorausgesetzt, man hat die erste Grundierung wirklich deckend aufgetragen. Bei Bedarf auch mehrmals. Lassen Sie die neue Grundierung vollständig antrocknen, bevor Sie nun die zweite Farbe auftragen. Warten Sie mit dem Entfernen des Klebebandes wie oben beschrieben (Farbe noch feucht, aber nicht mehr glänzend).
Je massiver eine Untergrundstruktur ist, desto mehr Farbe kann unter das Klebeband laufen. Verwenden Sie daher für solche Oberflächen immer ein Klebeband, das sich der Struktur gut anpasst.
Verwenden Sie zum Anzeichnen keine Filz- oder Wachsmalstifte, da viele Farbsysteme darauf nicht haften.