Welche Fugenmasse für welche Fliesen?
Um die richtige Fugenmasse für Ihre Fliesen zu wählen, sollten Sie die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Anwendungsbereichs beachten. Diese variieren je nach Fliesenart und den Bedingungen, denen die Fugen später ausgesetzt sein werden. Hier sind einige allgemeine Empfehlungen:
- Natursteinfliesen: Verwenden Sie eine säurefreie Fugenmasse, um Verfärbungen der empfindlichen Natursteine zu vermeiden. Ideal ist eine speziell für Naturstein geeignete Fugenmasse.
- Keramische Fliesen: Diese Fliesen können mit Zementfugen, Flexfugen oder Epoxidharzfugen verfugt werden. Flexfugen sind ideal bei Fußbodenheizungen aufgrund ihrer Dehnungsfähigkeit.
- Feinsteinzeug: Diese dichte und harte Fliesenart benötigt Flexfugen oder Epoxidharzfugen, die hohen Belastungen und chemischen Einflüssen standhalten.
- Großformatige Fliesen: Verwenden Sie flexible Fugenmassen wie Flexfugen, um Spannungen und Bewegungen im Untergrund auszugleichen.
- Mosaikfliesen: Epoxidharzfugen sind die beste Wahl. Sie sind schmutzabweisend und wasserfest, was sie besonders geeignet für Duschen und Schwimmbäder macht.
- Außenbereiche: Nutzen Sie frostsichere und witterungsbeständige Fugenmassen wie Epoxidharz- oder Spezialfugenmörtel, die Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit widerstehen.
Zementfugen
Zementfugen sind eine der gängigsten Fugenmassen und bestehen hauptsächlich aus Zement, der mit Wasser angerührt wird. Sie eignen sich gut für feste Untergründe wie Betonböden und sind in verschiedenen Varianten erhältlich:
- Gesandete Zementfugen: Enthalten Sand für zusätzliche Festigkeit und eignen sich für Fugenbreiten über 3 mm. Ideal für Keramik- oder Steinfliesen mit größeren Fugen.
- Ungesandete Zementfugen: Für schmale Fugen unter 3 mm, besonders schonend zu empfindlichen Oberflächen wie Glas- oder Mosaikfliesen.
Beachten Sie die geringe Flexibilität von Zementfugen, die sie für bewegliche oder temperaturanfällige Untergründe ungeeignet macht.
Anwendung
Mischen Sie den Zementfugenmörtel nach Herstellerangaben mit Wasser und bringen Sie ihn mit einem Gummiwischer oder Fugenbrett in die Fugen ein. Reinigen Sie überschüssigen Mörtel zügig, um hartnäckige Rückstände zu vermeiden, und imprägnieren Sie die Fugen nach der Aushärtung.
Flexfugen (kunststoffvergütete Zementfugen)
Flexfugen enthalten Kunststoffzusätze, die ihre Flexibilität erhöhen und machen sie besonders für Bereiche mit Temperaturschwankungen wie Fußbodenheizungen geeignet.
Vorteile von Flexfugen
- Erhöhte Flexibilität: Verhindern Rissbildungen durch Spannungsaufnahme.
- Verbesserte Haftung: Starke Haftung an den Fliesenflanken.
- Wasserabweisend: Geeignet auch für Feuchträume.
Anwendung
Mischen Sie die Flexfuge nach Herstellerangaben und tragen Sie sie gleichmäßig auf. Reinigen Sie überschüssige Masse sorgfältig von den Fliesen und lassen Sie die Fugen aushärten.
Silikonfugen
Silikonfugen sind extrem flexibel und wasserdicht, ideal für Dehnungsfugen und Bereiche mit starker Bewegung oder großen Temperaturschwankungen, wie Badezimmer und Duschen.
Vorteile von Silikonfugen
- Wasserundurchlässig und flexibel, ideal für Nassbereiche.
- Pilzhemmend: Verhindert Schimmelbildung.
Anwendung
Sorgen Sie für saubere und trockene Fugenbereiche. Tragen Sie das Silikon gleichmäßig auf, glätten Sie die Fuge und lassen Sie sie aushärten.
Schnellfugenmörtel
Schnellfugenmörtel härtet in wenigen Stunden aus und ermöglicht eine schnelle Nutzung der verfugten Flächen, ideal für gewerbliche Bereiche.
Eigenschaften und Vorteile
- Schnelle Aushärtung: Ermöglicht rasche Nutzung.
- Wasserdicht und frostsicher.
Anwendung
Bereiten Sie die Fugen vor, mischen und tragen Sie den Schnellfugenmörtel auf. Reinigen Sie überschüssigen Mörtel zügig und lassen Sie ihn vollständig aushärten.
Epoxidharzfugen
Epoxidharzfugen bestehen aus Epoxidharzen und Härtern, die extrem belastbar und beständig gegen Chemikalien und Wasser sind, ideal für hochbeanspruchte Bereiche.
Eigenschaften und Vorteile
- Chemikalienbeständigkeit: Ideal für aggressive Reiniger.
- Dichte Struktur: Wenig anfällig für Flecken und Schmutz.
- Hygienisch und langlebig.
Anwendung
Mischen Sie die zwei Komponenten nach Herstellerangaben, tragen Sie die Mischung zügig auf und reinigen Sie sofort überschüssiges Material.
Dispersionsfugen
Dispersionsfugen basieren auf einer Polymer-Dispersion und sind flexibel, schmutzabweisend und farbstabil, ideal für stark beanspruchte Bereiche.
Vorteile von Dispersionsfugen
- Schmutzabweisend und farbstabil: Einfach zu reinigen.
- Flexibilität: Weniger Dehnungsfugen erforderlich.
Anwendung
Sorgen Sie für saubere und trockene Fugen, tragen Sie die Dispersionsfuge gleichmäßig ein und glätten Sie sie. Lassen Sie die Masse vollständig aushärten.
Fugenfarben
Die Wahl der Fugenfarbe beeinflusst den Gesamteindruck Ihrer Fliesenfläche erheblich. Hier einige Anregungen:
- Helle Fugenfarben: Schaffen ein ruhiges, harmonisches Bild und eignen sich gut für helle Fliesen, verschmutzen jedoch schneller.
- Dunkle Fugenfarben: Lassen die Fliesenstruktur klarer hervortreten und kaschieren Verschmutzungen besser.
- Natürliche Farbtöne: Harmonieren mit Natursteinen und Holzoptikfliesen.
- Intensive Farben: Setzen starke Akzente und betonen das Verlegemuster.
Tipps zur Auswahl der Fugenfarbe
Testen Sie vor Ort verschiedene Farben und lassen Sie sich beraten. Berücksichtigen Sie sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte.
Zusätzlicher Schutz
Eine Versiegelung der Fugen erhöht deren Langlebigkeit und erleichtert die Pflege, besonders in Feuchträumen.
Maßnahmen zur Fugenversiegelung
- Imprägnierung: Schützt vor Feuchtigkeit und Schmutz.
- Transparente Versiegelungsschicht: Ideal für stark beanspruchte Fliesenbereiche.
- Regelmäßige Pflege: Nutzen Sie geeignete Reinigungsmittel.
Vorteile der Fugenversiegelung
Längere Lebensdauer der Fugen, höhere Hygiene und Ästhetik Ihrer Fliesenoberfläche. Indem Sie Ihre Fugen gut versiegeln und regelmäßig pflegen, halten Ihre Fliesen den täglichen Anforderungen optimal stand.