Gibt es gesetzliche Vorschriften für besonders brandgeschützte Deckenverkleidungen in Garagen?
Die einschlägigen Regelungen in den meisten Bundesländern sehen speziell vorgeschriebene Brandschutzklassen für die Dachkonstruktion einer Garage in der Regel nur ab einer Grundfläche von 100 Quadratmetern vor. Unterhalb dieser Kennzahl ist eine Garage nicht als Mittel- oder Großgarage, sondern als Kleingarage einzustufen. Selbst wenn die Garage als Baukörper nicht vom Wohnhaus getrennt ist, müssen also bei der Errichtung nicht zwingend Feuerschutzklassen eingehalten werden.
Trotzdem schadet es natürlich nicht, sich auch ohne ein gesetzliches Muss Gedanken über einen möglichst sicheren Brandschutz der eigenen Garage zu machen. Schließlich könnte die Gefahr von Fahrzeugbränden in Garagen mit der zunehmenden Verbreitung von Elektromobilität und der entsprechenden privaten Lade-Infrastruktur zukünftig womöglich steigen.
Welche Garagendecken benötigen zusätzlichen Schutz?
Fertig-Garagen aus Beton benötigen in der Regel nicht unbedingt eine abgehängte Decke oder eine feuerfeste Deckenverkleidung. Da der Beton als Material selbst bereits brandhemmende Eigenschaften aufweist, erfüllt er die von vielen Materialien angestrebte Feuerschutzklasse F30 ohnehin.
Die Feuerschutzklasse F30 ist so definiert, dass die so zertifizierten Bauteile von Gebäuden einem Brand mindestens 30 Minuten standhalten müssen, ohne dass Teile selbst verbrennen oder in sich zusammenstürzen. Dieser Zeitraum von 30 Minuten kann im Ernstfall einen großen Unterschied machen: Einerseits räumt er der Feuerwehr die nötige Zeit für ein Einschreiten ein, andererseits kann die Brandausbreitung gebremst und ein gewisser Schutz der Bewohner vor herabfallenden Konstruktionselementen sichergestellt werden.
Leider sind diese Eigenschaften bei Garagendächern mit reiner Holzkonstruktion nicht gegeben. Sie könnten im Brandfall sehr schnell Feuer fangen, wodurch wiederum rasch Einsturzgefahr gegeben sein kann. Der Brandschutz lässt sich aber verbessern, indem Holzdächer von Garagen mit speziellen Materialien vor Flammen geschützt werden. Ein Anstrich mit feuerhemmenden Mitteln (64,50€ bei Amazon*) kann eine gewisse Wirkung erzielen, Besser wirkt aber eine Verkleidung mit speziellen Platten.
Die Garagendecke innen brandhemmend verkleiden
Für einen wirksamen Brandschutz in einer Garage mit Holzdach stehen unterschiedliche Materialien zur Verfügung:
- Gipskartonplatten
- imprägnierte Spezial-Gipskartonplatten
- Fermacell Gipsfaserplatten
Gewöhnliche Gipskartonplatten bieten durchaus einen gewissen Brandschutz. Ein noch besserer Brandschutz lässt sich aber mit Spezialplatten erreichen, die speziell imprägniert sind. Sie besitzen außerdem in der Regel einen mit Glasfasern verstärkten Plattenkern, der im Brandfall ein zu rasches Auseinanderfallen der Platten verhindern kann.
Grundsätzlich sollte beim Verkleiden einer Garagendecke mit verschiedenen Materialarten auch darauf geachtet werden, ob eine Dampfsperre als Schutz vor Feuchtigkeitsansammlungen notwendig ist.
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