Kleinreparaturen
Wenn sich einzelne Beschädigungen wie Risse, Ausfaserungen oder kleine Löcher im Rumpf aus GFK befinden, können Sie meist mit Ausschleifen und anschließendem Verfüllen mittels Spachteln repariert werden.
Bei großflächigen Beschädigungen muss geprüft werden, wie tief sie in die Struktur von GFK eingreifen. Entsprechend der potenziellen Einwirkung auf Stabilität und Haltbarkeit des gesamten Rumpfes muss in manchen Fällen partiell an das Verstärken durch laminieren gedacht werden.
Schäden durch Osmose
Eine aufwendige Reparatur des Rumpfes steht an, wenn am GFK Osmose aufgetreten ist. Die Blasenbildung durch Lufteinschlüsse, die sich durch den physikalischen Vorgang der Osmose vergrößert hat, liegt meist nicht direkt an der Oberfläche des Rumpfes.
Die Luftblasen müssen alle komplett freigelegt, ausgetrocknet und geschlossen werden. Da sich die Lufteinschlüsse im Normalfall in der Berührungsschicht zwischen GFK und Gelcoat befinden, ist ein verhältnismäßig umfangreicher Abtrag notwendig.
Alles für das Reparieren eines GFK Rumpf
- Schleifmittel
- Spachtelmasse
- Eventuell Gelcoat-Reparaturset
- Glasfasermatten oder Glasgewebe
- Epoxidharz
- Härter
- Ziehmesser, Cutter, Drahtbürste
- Schleifmaschine
- Spachtel
- Staubsauger oder Absauganlage
- Atem- und Augenschutz
- Ganzkörper-Schutzoverall
- Gummihandschuhe
- Saugfähiges Tuch
1. Schadensanalyse
Nehmen Sie eine umfassende Schadensanalyse vor. Wenn notwendig, müssen Sie Osmoseblasen freilegen. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Osmose vorliegt, schließen Sie alle Luken des Bootsinnenraums und machen Sie nach drei Tagen einen Riechtest. Wenn ein säuerlicher Geruch entstanden ist, müssen Sie von Osmose ausgehen.
2. Schleifarbeiten
Schleifen Sie alle markierten Schadensstellen aus und achten Sie darauf, dass Sie faserfreie und glatte Flächen erhalten.
3. Spachtelarbeiten
Zum Ausbessern verwenden Sie als Spachtelmasse für Unterwasserrumpfteile ausschließlich Epoxidharzspachtel mit Härter im Zweikomponentensystem.
4. Wiederaufbau
Bei größeren Schadflächen müssen Sie die Stabilität und den Gesamtzustand des Rumpfes beurteilen. Gegebenenfalls müssen Sie mit Glasgewebe, Glasfasermatten oder eingestreuten Glasschnitzeln Teile der Rumpffläche nachlaminieren.
5. Streichen/Lackieren
Nach dem Feinschliff versiegeln Sie den Rumpf mit dem Lack, Gelcoat oder Topcoat, das zu der ursprünglichen passt. Ein finales Polieren bildet den Abschluss der Reparatur.