Oft, aber nicht immer im Außenbereich geeignet
Im Außenbereich stellt sich die Frage nur in seltenen Fällen, ob Gipskarton, Gipsfaserplatten oder andere Werkstoffplatten gewählt werden. Lediglich an überdachten Stellen wie beispielsweise Balkon- und Treppenhausdecken kann bei manchen baulichen Gegebenheiten Gipskarton benutzt werden.
Die hauptsächlichen Unterschiede zwischen Gipsfaserplatten und Gipskarton sind die Stabilität und Wasserfestigkeit. Die nicht Kartonierten sind wesentlich unempfindlicher und können im Außenbereich den Witterungseinflüssen in einem gewissen Rahmen widerstehen.
Wenn für stark beanspruchte Wetterseiten an einem Gebäude Werkstoffplatten verbaut werden, können als Alternative zu Gipskarton statt der Gipsfaserplatten eher OSB-Platten oder Porenbeton eingesetzt werden.
Anwendungsgebiete im Außenbereich
Es gibt viele Einsatzarten für Gipsfaserplatten im Außenbereich, die einen aufwendigeren Ausbau mit massiveren Materialien ersparen. Ob und inwieweit sich dieser Werkstoff eignet, hängt auch von der späteren Beschichtung der Oberfläche ab. Kalkputz schützt die Platten besser vor Wetter, Wind und Regen als Farbanstriche.
- Decken unter Dachtraufen
- Decken unter Dachvorsprüngen (beispielsweise über Balkon und Terrasse)
- Grillstation beziehungsweise Open-Air-Küche
- Sichtschutzwände
- Untergrund für späteres Verputzen
- Verschalungen von Kleingebäuden (Garage, Geräteschuppen, Mülltonnendepot)
- Vordächer
- Vorsatzwände zum Zweck des Anbringens einer Außendämmung
Stabilität unterstützt Statik
In größeren Materialstärken können Gipsfaserplatten auch zum Aussteifen und Mittragen der Konstruktionen eingesetzt werden. Baukonstruktionen aus Holztafeltragwerken oder in der Ständerbauweise erhalten zusätzliche statische und tragende Stabilität.
Gipsfaserplatten kosten zwar mehr als Gipskarton. Die Preise sollten aber vor der Kaufentscheidung mit den im Außenbereich möglichen Alternativen wie OSB-Platten oder Porenbeton verglichen werden. Zu bedenken gilt außerdem, dass Gipsfaserplatten diffusionsoffen sind, OSB nicht. Das führt zu einer unterschiedlichen Montagemethode bezüglich zusätzlicher Maßnahmen wie Dampfbremse und Dämmung.