Beispiele und Definition von Feucht- und Nassräumen
In der bauaufsichtlichen Beschreibung werden Räume, in denen Boden- und Wandflächen kurzfristig und zeitweise mit Spritzwasser beansprucht werden sowie kurzzeitig erhöhte Luftfeuchtigkeit nicht als Feucht- oder Nassräume bezeichnet. Daher fallen die meisten Bäder und Küchen nicht in diese Kategorie, da die Dauerhaftigkeit der erhöhten Luftfeuchtigkeit nicht gegeben ist.
Als typische Feucht- und Nassräume werden folgende Raumarten bezeichnet:
- Dampfbäder
- Erlebnisduschen (konstruktionsabhängig)
- Feuchte und nasse Kellerräume
- Garagen (vor allem bei Regenwetter und im Winter)
- Pools und Schwimmbäder (auch Whirlpool im Bad)
- Saunen (mit Dampf)
- Waschküchen
- Wellnessbereiche
Gipsfaserplatten und andere Werkstoffplatten
Bei der Auswahl von Werkstoffen für Feucht- und Nassräume mit Trockenbau kommen folgende Materialien infrage:
Imprägnierter Gipskarton
Nach dem herstellerseitigen Imprägnieren von Gipskarton nehmen die grün gefärbten Platten weniger Wasserdampf auf, da die Anzahl der Kapillaren verringert wurde. In Feuchträumen reichen sie aus, in Nassräumen sind sie oft überfordert.
Gipsfaserplatten
Gipsfaserplatten lassen sich in Feucht- und Nassräumen verarbeiten. Sie sind feuchtigkeitsunempfindlich und stabil. Die hydrophobierten Platten sind wasserabweisend, was auch gechlortes Wasser aus Pool und Schwimmbad einschließt.
Vliesarmierte Gipsplatten
Sie sind eine Spezialform der Gipswerkstoffe und mit der Gipsfaserplatte nah verwandt. Die Hersteller armieren die Platten zusätzlich mit Glas- oder Kunststoffvlies.
Zementplatten
Zementplatten werden im privaten Trockenbau selten verwendet. Sie kommen in Feucht- und Nassräumen zum Einsatz, in dem auch chemische Belastungen durch Desinfizierungs- und Reinigungsmittel entstehen.
Mörtel- und zementbeschichtete Hartschaumplatten
Sie werden vor allem als Formteile für die Ummantelung von Badewannen und Duschtassen eingesetzt.