Komplexe Anforderungen im Dachgeschoss
Wenn ein Dach ausgebaut wird, treffen an manchen Stellen häufig größere Temperaturunterschiede aufeinander. In einem unbeheizten Dachstuhl ist es der Kellerboden, der die Decke zum beheizten Geschoss darunter bildet. In einem beheizten Dachstuhl entsprechen die Dachschrägen den Außenwänden im darunterliegenden Haus.
Als weitere bauphysikalische und thermische Erschwernis kommt dazu, dass Wärme aus dem Gebäude nach oben steigt und der Zugang eine potenzielle Schwachstelle darstellt. Zudem nehmen Dachfenster, Dämmungen, Kniestöcke und Schornsteine Einfluss auf das Klima im Dachstuhl.
Situation bewerten und entsprechend planen
Generell gibt es viele Werkstoffplatten, die als Alternative zu Gipskarton verwendet werden können. Bei der Entscheidung sollte immer die individuelle Situation bewertet werden. Folgende Fragen sollten bei der Konzeption und Planung gestellt werden:
- Soll mit diffusionsoffenen oder geschlossenen Materialien gearbeitet werden?
- Soll durchgängig ein Werkstoff eingesetzt werden oder Mehrere im Verbund?
- Sind architektonisch Kondensationsfallen zu erwarten, an denen Feuchtigkeit entsteht?
- Soll das Dachgeschoss dauerhaft bewohnt werden oder nur als Zweckraum dienen?
Gängige Alternativen bei Dachausbau
Es gibt etwa zwanzig ernst zu nehmende Alternativen zu Gipskarton. Erfahrung und Praxis zeigen, dass meist folgende drei Materialien allein oder im Verbund gewählt werden:
Gipsfaserplatten
Bei anspruchsvollen Gegebenheiten können Gipsfaserplatten der bessere Gipskarton sein. Gipsfaserplatten sind stabiler und unempfindlicher gegen Feuchtigkeit, bringen aber sehr ähnliche Eigenschaften bezüglich Diffusion, Schalldämmung und Verarbeitungsaufwand mit.
OSB
Wenn im Dachgeschoss der Trockenbau aus Gipskarton und/der OSB-Platten erfolgt, treffen unterschiedliche Diffusionseigenschaften und Maßhaltigkeiten aufeinander. OSB-Platten sind grundsätzlich unempfindlicher.
Rauspund
Eine gerne gewählte Alternative ist Rauspund, der aus gehobelten Massivholzbrettern mit Nut und Feder besteht. Die relativ unempfindlichen Nadelgehölze werden beispielsweise oft zum Beplanken eines unbeheizten Dachbodens gewählt.