Identisches Material
Wenn Hand- und Heimwerker den Werkstoff Gipskarton im Trockenbau einsetzen, sprechen sie oft von Rigips. Es handelt sich um das gleiche Material, das aus kartoniertem Gips besteht. Der Name Rigips leitet sich aus der Entwicklung und Geschichte von Gipskarton in Europa ab.
Für den europäischen Baustoffmarkt wurden die ersten Gipskartonplatten 1938 in der lettischen Hauptstadt Riga hergestellt und in Deutschland elf Jahre später eingeführt. Heute wird Gipskarton beziehungsweise Rigips im offiziellen Sprachgebrauch als Gipsplatte bezeichnet.
Andere generalisierte Markennamen (Deonyme)
Einen ähnlichen Weg beschritten die sich von Gipskarton unterscheidenden Gipsfaserplatten. Nach einem der größten Hersteller werden die Faserplatten ohne Kartonage auch als Fermacell bezeichnet.
Ein weiteres sehr verbreitetes Deonym ist der Werkstoff Plexiglas, mit dem dasselbe Material wie Acrylglas benannt wird. Dieser geschützte Eigenname des Herstellers wurde 1939 eingeführt und wird bis heute vermarktet. Es besteht aus dem chemischen Kunststoff Polymethylmethacrylat, der die Sachbezeichnung Acrylglas begründet.
Folgende andere Bezeichnungen sind bekannte Beispiele:
- Aspirin für Kopfschmerztablette
- Duden für Wörterbuch
- Edding für dicke Filzstifte und Marker
- Flipflop für Badesandalen
- Fön für Haartrockengerät
- Frisbee für Wurfscheibe
- Googeln für Onlinesuche
- Jeep für Geländewagen
- Nylon für Strumpfhosenstoff
- Styropor für Polystyrolplatten
- Tempo für Papiertaschentücher
- Tesa für transparentes Klebeband
- Uhu für Klebstoff
Gipskarton in englischer Sprache
Im englischen Sprachgebrauch gibt es einen vergleichbaren generalisierten Markennamen. Gipskarton wird in technisch neutraler Sprache als Plasterboard oder Gypsum Board und gelegentlich auch als Drywall bezeichnet. Beim Plasterboard kann es sich allerdings auch um Fasergipsplatten handeln. Mit Gyprock besteht ebenfalls ein oft verwendetes Deonym. Sogar Rigips hat Eingang in die englische Sprache gefunden.