Glattputz – die Alternative für glatte Wände
Glattputz ist ein beliebtes Gestaltungselement für moderne Innenräume. Im Gegensatz zu traditionellem Reibeputz bietet Glattputz eine glatte, matte Oberfläche, die ideal für elegante und zeitgemäße Wohnräume ist. Dank seiner feinkörnigen Zusammensetzung mit einer Körnung zwischen 0,3 und 3 Millimetern, kann Glattputz selbst auf unebenen Untergründen wie Beton, Gips und Zement eine gleichmäßige Wandoberfläche erzeugen.
Ein wesentlicher Vorteil von Glattputz ist seine Eignung als Untergrund für Tapeten und Anstriche. Seine glatte Struktur ermöglicht ein einfaches Überstreichen oder Tapezieren und bietet gleichzeitig robuste Eigenschaften, die Beschädigungen durch Stöße widerstehen. Im Innenbereich trägt Glattputz durch seine mineralischen Bestandteile wie Gips, Kalk und Lehm zu einem positiven Raumklima bei. Er ist atmungsaktiv und kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben, was ein angenehmes Wohnklima fördert.
Vorteile von Glattputz
- Ästhetik: Matte, glatte Oberflächen passen hervorragend zu modernen Wohntrends.
- Pflegeleicht: Verschmutzungen lassen sich einfach abwischen, ohne dass sich der Schmutz festsetzt.
- Vielseitig: Einsetzbar auf verschiedenen Untergründen und ideal für Tapeten und Anstriche.
- Raumklima: Fördert ein gesundes Raumklima durch atmungsaktive Eigenschaften.
- Reparaturfreundlich: Kleine Schäden können leicht ausgebessert werden.
Nachteile von Glattputz
- Kosten: Höhere Material- und Verarbeitungskosten im Vergleich zu Reibeputz.
- Verarbeitung: Erfordert handwerkliches Geschick, da Fehler auf der glatten Oberfläche schneller sichtbar werden.
- Außenanwendung: Weniger für Außenwände geeignet, da im Streiflicht ungleichmäßige Strukturen sichtbarer werden und eine höhere Rissanfälligkeit besteht.
Methode 1: Glattputz klassisch auftragen
- Vorbereitung: Feuchten Sie die Wand mit einer Sprühflasche oder Malerrolle an. Rühren Sie den Glattputz gemäß den Anweisungen des Herstellers an. Planen Sie etwa 1 kg Putz pro 1,5 Quadratmeter ein und mischen Sie nur so viel Putz, wie Sie auch direkt verarbeiten können.
- Erster Auftrag: Nehmen Sie den Putz mit einer Maurerkelle aus Edelstahl auf und drücken Sie ihn gleichmäßig von unten nach oben an die Wand. Eine gleichmäßige Schichtstärke von mindestens 3 mm sollte angestrebt werden, um eine ebene Fläche zu erhalten.
- Glätten: Sobald beim Drücken auf den Putz kein Wasser mehr austritt, beginnen Sie mit dem Glätten. Verwenden Sie eine Glättkelle oder ein Glätteisen und arbeiten Sie von oben nach unten mit gleichmäßigem Druck.
- Weitere Schichten (falls nötig): Tragen Sie bei Bedarf eine zweite Schicht auf, wenn das Mauerwerk nach der ersten Schicht noch sichtbar ist. Wiederholen Sie das Auftragen und Glätten wie beschrieben.
- Trocknen: Lassen Sie den Putz für einige Stunden aushärten. Die Trocknungszeit kann je nach Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit variieren. Sobald der Putz getrocknet ist, können Sie die Wand nach Wunsch streichen oder tapezieren.
Methode 2: Glattputz mit Rolle auftragen
- Vorbereitung: Sorgen Sie dafür, dass die Wandoberfläche sauber, trocken und fettfrei ist. Entfernen Sie alle losen Materialien, alte Tapeten und Anstriche. Bei stark saugenden Flächen empfiehlt es sich, diese mit Tiefengrund zu behandeln.
- Spachtelmasse vorbereiten: Mischen Sie die Spachtelmasse gemäß den Anweisungen des Herstellers an. Falls es sich um Pulver handelt, rühren Sie dieses sorgfältig mit Wasser an, bis eine homogene Masse entsteht.
- Rolle anfeuchten: Feuchten Sie die Malerrolle leicht an, um die Aufnahme der Spachtelmasse zu verbessern.
- Auftragen: Bringen Sie die Spachtelmasse mit der Malerrolle gleichmäßig auf die Wand auf. Arbeiten Sie dabei in kreuzweisen Rollbewegungen, um eine gleichmäßige Schichtdicke zu erreichen. Für schwer zugängliche Stellen und Ecken verwenden Sie einen Pinsel oder eine kleine Rolle.
- Glätten: Sobald die Masse aufgetragen ist, ziehen Sie diese direkt mit einem Glätter ab. Verwenden Sie dabei konstanten, leichten Druck, um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
- Trocknen lassen: Lassen Sie die Oberfläche gut trocknen. Die Trocknungszeit kann je nach Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit variieren. Planen Sie mehrere Stunden für diesen Schritt ein.
- Optional: Schleifen: Bei Bedarf können Sie die getrocknete Wand schleifen, um eventuelle Unebenheiten zu beseitigen und eine noch glattere Oberfläche zu erhalten.
Methode 3: Glattputz mit Malerglasvlies
Diese Methode ist besonders geeignet, um kleinere Risse und Unebenheiten auszugleichen und eine glatte Wandoberfläche zu erzielen.
- Vorbereitung: Reinigen Sie die Wand gründlich von Staub, Fett und losen Materialien. Stark saugende Flächen sollten mit Tiefengrund behandelt werden. Füllen Sie Löcher, die tiefer als 1,5 mm sind, mit Reparaturspachtelmasse auf.
- Spachtelmasse auftragen: Tragen Sie die Spachtelmasse in einer Breite, die mindestens der Breite der Malerglasvliesbahn entspricht, auf die Wand auf und kämmen Sie sie mit einem Zahnspachtel durch.
- Malerglasvlies anbringen: Legen Sie die Rolle Malerglasvlies vor die zu bearbeitende Fläche und rollen Sie die erste Bahn nach oben ab. Drücken Sie das Vlies mit einer Venezianischen Glättkelle leicht in die Spachtelmasse und schneiden Sie das Vlies unten mit Überstand ab.
- Vlies aufbügeln: Bügeln Sie das Vlies mit der Venezianischen Glättkelle mit sanftem Druck auf. Lassen Sie dabei einen Rand von etwa 15 cm zur nächsten Bahn ungebügelt.
- Nächste Bahn: Wiederholen Sie den Auftrag der Spachtelmasse für die nächste Vliesbahn und setzen Sie diese mit einer Überlappung von ca. 10 cm an.
- Doppelnahtschnitt: Schneiden Sie die beiden überlappenden Bahnen mit einem Teppichmesser durch und ziehen Sie die abgeschnittenen Streifen ab.
- Endbearbeitung: Bügeln Sie die Nähte sorgfältig glatt und lassen Sie die Fläche vollständig aushärten, bevor Sie sie weiter bearbeiten. Achten Sie darauf, Druckstellen zu vermeiden, da diese später schwer zu beseitigen sind.
Methode 4: Wände glätten mit Kalkglätte
Das Glätten von Wänden mit Kalkglätte eignet sich besonders für kalk-, kalkzement- sowie lehmbasierte Unterputze. Diese Methode schafft eine marmorartige, glatte Oberfläche und trägt zu einem angenehmen Raumklima bei.
- Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund trocken, fest, aufgeraut und ausreichend saugfähig ist. Decken Sie alle Fenster und Bereiche ab, die nicht verputzt werden sollen, und verschließen Sie vorhandene Schalterdosen mit Signaldeckeln.
- Kalkglätte anrühren: Rühren Sie die Kalkglätte in einem Eimer auf, bis sie eine cremige Konsistenz erreicht hat. Die Kalkglätte muss gebrauchsfertig und gut durchmischt sein.
- Erster Auftrag: Tragen Sie die Kalkglätte mit einer Glättekelle in einer dünnen Schicht auf die vorbereitete Wand auf. An engen Stellen oder in der Nähe von Fensterlaibungen können Sie alternativ eine kleinere Putzkelle verwenden.
- Glätten: Verwenden Sie einen Fassadenspachtel, um die aufgetragene Schicht gleichmäßig zu glätten. Arbeiten Sie dabei in gleichmäßigen, überlappenden Bahnen, um eine durchgehende glatte Oberfläche zu erzielen. Lassen Sie die Schicht gut trocknen.
- Schleifen (optional): Sollten nach dem Trocknen noch Unebenheiten vorhanden sein, schleifen Sie diese vorsichtig mit Schleifgitter oder einem Trockenbauschleifer.
- Zweiter Auftrag (falls nötig): Falls die Oberfläche noch nicht Ihren Vorstellungen entspricht, tragen Sie eine weitere dünne Schicht Kalkglätte auf und wiederholen Sie den Glättvorgang.
- Abschluss: Sobald die letzte Schicht getrocknet ist, legen Sie die verschlossenen Schalterdosen frei.
Diese Methode gewährleistet eine hochwertige, glatte Wandfläche, die sowohl optisch ansprechend als auch funktional ist. Viel Erfolg bei Ihrem Projekt!