Warum Gewebe beim Verspachteln verwenden?
Das Einbetten von Gewebe in die Spachtelmasse erhöht die Stabilität und Haltbarkeit von Wänden deutlich. Es gibt mehrere wesentliche Gründe, warum Sie Gewebe beim Verspachteln verwenden sollten:
- Rissvermeidung: Gewebe verhindert effektiv die Entstehung von Rissen, die durch Bewegungen oder Spannungen in der Baukonstruktion verursacht werden können. Dies ist besonders vorteilhaft in Bereichen mit Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen.
- Zusätzliche Festigkeit: Gewebe verstärkt die gesamte Putzschicht und macht die Oberfläche widerstandsfähiger gegen mechanische Belastungen. Dies ist besonders wichtig in stark beanspruchten Bereichen wie Ecken oder Übergängen.
- Verbesserte Haftung: Durch die Struktur des Gewebes wird die Haftung zwischen den einzelnen Schichten der Spachtelmasse und dem Untergrund verbessert und eine gleichmäßige und stabile Verbindung erzielt.
- Vielseitige Anwendungen: Gewebe kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich vielseitig genutzt werden, etwa bei Putzarbeiten an Fassaden oder bei der Renovierung alter und beschädigter Putzflächen.
Des Weiteren sind die zusätzlichen Kosten und der Mehraufwand durch den Einsatz von Gewebe gering im Vergleich zu den langfristigen Einsparungen bei Reparaturen.
Methode 1: Flächenspachtel mit Gewebe und Rolle
Diese Methode eignet sich besonders gut für die Behandlung größerer Wandflächen und schont durch die optimierte Arbeitshaltung den Rücken. Folgen Sie diesen Schritten, um eine stabile Oberfläche zu erzielen:
1. Vorbereitung der Fläche:
- Reinigen Sie die Wand gründlich von Staub, Schmutz und losen Teilen und entfernen Sie alte Anstriche und Tapetenreste.
- Grundieren Sie stark saugende Untergründe mit Tiefengrund, um eine optimale Haftung zu gewährleisten.
2. Auftrag der ersten Spachtelschicht:
Nutzen Sie gebrauchsfertige Reparatur- und Flächenspachtelmasse und tragen Sie diese mit einer Malerrolle gleichmäßig auf die Wand auf.
3. Einbettung des Gewebes:
Legen Sie das Armierungsgewebe direkt auf die frische Spachtelmasse und drücken Sie es mit einer Rolle oder einem Glätter fest, um eine falten- und blasenfreie Verbindung sicherzustellen.
4. Auftragen der zweiten Spachtelschicht:
Nachdem die erste Schicht angetrocknet ist, tragen Sie eine weitere Schicht Spachtelmasse auf, um das Gewebe vollständig zu bedecken, und achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung.
5. Glätten und finale Bearbeitung:
Glätten Sie die nasse Spachtelmasse mit einem Glätter und schleifen Sie nach dem vollständigen Trocknen die Oberfläche bei Bedarf leicht an, um Unebenheiten zu beseitigen.
Beachten Sie die Herstellerangaben zur Trocknungszeit und Auftragsdicke der Spachtelmasse und tragen Sie bei der Verarbeitung von Glasfaservlies immer Handschuhe zum Schutz Ihrer Haut.
Methode 2: Flächenspachtel mit Gewebe und Kelle
Für kleinere Flächen, die präzises Arbeiten erfordern, ist diese Methode ideal. Folgen Sie dieser Anleitung für eine professionelle Umsetzung:
1. Flächenspachtelmasse anmischen:
Rühren Sie die Spachtelmasse nach den Herstellerangaben an. Ein Bohrer mit Quirl ist hierfür hilfreich.
2. Erste Schicht Spachtelmasse auftragen:
Tragen Sie die Spachtelmasse mit einer Glättkelle auf die gereinigte und grundierte Wand auf und arbeiten Sie in mindestens einer Bahnbreite des Gewebes.
3. Gewebe einbetten:
Drücken Sie das Gewebe sorgfältig in die frische Spachtelmasse und verwenden Sie die Glättkelle, um das Gewebe faltenfrei zu positionieren und alle Luftblasen zu entfernen.
4. Zweite Schicht Spachtelmasse auftragen:
Tragen Sie eine weitere Schicht Spachtelmasse über das Gewebe auf, bedecken Sie es vollständig und achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung.
5. Feinbearbeitung und Trocknung:
Glätten Sie die zweite Schicht mit der Kelle und lassen Sie die Spachtelmasse vollständig aushärten. Schleifen Sie nach dem Trocknen bei Bedarf die Wand leicht ab, um eine ideale Grundlage für weitere Arbeiten zu schaffen.
Beachten Sie stets die Trocknungszeiten und die empfohlene Auftragsdicke der Spachtelmasse.
Methode 3: Malerglasvlies einbügeln
Diese staubarme Methode eignet sich besonders für möblierte Räume. So gehen Sie vor:
1. Vorbereitung der Wand:
- Reinigen Sie die Wand gründlich von Staub, Schmutz und alten Anstrichen und füllen Sie tiefe Vertiefungen mit Reparaturspachtelmasse.
- Falls erforderlich, grundieren Sie stark saugende Untergründe.
2. Spachtelmasse auftragen:
Tragen Sie die Spachtelmasse in der Breite der Vliesbahn auf und kämmen Sie sie mit einem Zahnspachtel durch, um eine gleichmäßige Schicht zu erzielen.
3. Malerglasvlies anbringen:
Drücken Sie das Malerglasvlies oben an der Wandansatzstelle in die frische Spachtelmasse und bügeln Sie es mit einer venezianischen Glättkelle glatt, bis die Struktur der Zahnspachtelung nicht mehr sichtbar ist.
4. Nächste Vliesbahn ansetzen:
Lassen Sie bei der nächsten Vliesbahn einen Rand von etwa 10 cm überlappen, führen Sie einen Doppelnahtschnitt durch und entfernen Sie die abgetrennten Streifen beider Bahnen. Bügeln Sie den Nahtbereich erneut glatt.
5. Aushärten lassen:
Lassen Sie die bearbeitete Wandfläche vollständig aushärten und vermeiden Sie während dieser Zeit mechanische Belastungen.
Mit dieser Methode erzielen Sie eine glatte, rissfreie Wandoberfläche, die besonders wenig Staub entwickelt und sich für bewohnte und möblierte Räume eignet.
Zusätzliche Tipps zum Gewebe verspachteln
Für optimale Ergebnisse beim Verspachteln von Gewebe sind einige zusätzliche Vorgehensweisen und Vorsichtsmaßnahmen hilfreich:
- Vorbereitung der Werkzeuge: Reinigen Sie alle Werkzeuge wie Glättkellen und Zahnspachtel gründlich, da Verschmutzungen die Arbeitsqualität beeinträchtigen können.
- Luftblasen vermeiden: Achten Sie darauf, das Gewebe faltenfrei und ohne Luftblasen einzuarbeiten. Drücken Sie das Gewebe gut in die Spachtelmasse und glätten Sie es mit konstantem, leichtem Druck.
- Randabstände beachten: Lassen Sie beim Anbringen des Gewebes etwa 10 cm Überlappung an den Rändern, um Schwachstellen zu vermeiden.
- Arbeitsumgebung vorbereiten: Decken Sie den Boden und umliegende Möbelstücke sorgfältig ab, um Verunreinigungen zu vermeiden.
- Gleichmäßiger Auftragsdruck: Nutzen Sie Werkzeuge wie eine venezianische Glättkelle, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu gewährleisten.
- Kontrollierte Trocknungszeiten: Lassen Sie jede Spachtelschicht ausreichend trocknen, bevor Sie die nächste auftragen. Dies verhindert Spannungsrisse und erhöht die Stabilität.
- Schutzmaßnahmen: Tragen Sie bei der Arbeit Schutzbrille und Handschuhe, um sich vor den chemischen Bestandteilen der Spachtelmasse zu schützen.
- Qualitätsprüfung während der Arbeit: Führen Sie regelmäßig Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass die Ebenheit und vollständige Abdeckung des Gewebes gegeben sind.
Durch diese ergänzenden Maßnahmen erreichen Sie ein dauerhaft rissfreies und stabiles Ergebnis und somit eine professionelle Umsetzung Ihrer Spachtelarbeiten.