Hartdach Definition
Das Hartdach wird auch in vielen Normen als „harte Bedachung“ bezeichnet. Es geht dabei um eine Dacheindeckung, die nach der DIN 4102 – 4 definiert ist. Nach der Norm muss die Bedachung resistent gegen die sogenannte strahlende Wärme und auch gegenüber Flugfeuer sein.
Flugfeuer bezeichnet dabei keine Funken, sondern kleine brennende Teile (wie etwa Holzstückchen, die hochgewirbelt werden). Auch wenn diese Teile auf der Bedachung landen, dürfen sie kein Feuer verursachen.
Bei der Bezeichnung Hartdach und Weichdach geht es also um die Brandschutz-Eigenschaften des Daches.
Eindeckungen für Hartdächer
Ein Hartdach kann mit unterschiedlichen Materialien eingedeckt sein. Klassisch sind Tondachziegel, immer noch die häufigste Art der Dacheindeckung. Auch Schieferdeckungen sind klassische Hartdach-Materialien, heute aber nur noch sehr selten verbreitet. Gneis und Sandstein werden heute überhaupt nicht mehr für die Dachdeckung verwendet.
Betondachsteine
Betondachsteine sind eine haltbare und kostengünstige Alternative zu Tondachziegeln, die aber etwas schwere als Dachziegel aus gebranntem Ton sind. In Bezug auf die Unterkonstruktion muss das höhere Gewicht der Betondachsteine berücksichtigt werden.
Optisch sind Betondachsteine von Tondachziegeln heute auch vom Fachmann kaum mehr zu unterscheiden. Das macht sie neben dem Preisvorteil so beliebt.
Bitumenschindeln
Bitumendachschindeln gelten ebenfalls als Hartdach, Auch die in der früheren DDR so beliebten Preolitschindeln gehören zu dieser Gruppe der Dachbedeckungen.
Ihre Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit wird vielfach unterschätzt. Moderne Bitumendachschindeln können durchwegs 40 – 50 Jahre halten, auch moderne Preolitschindeln mit Glasfaservlies Einlage (Preolit Plus) erreichen enorme Haltbarkeiten. Zudem bietet die sehr leichte Bitumenschindeldeckung auch einige Vorteile für den Dachaufbau sowie eine gute Möglichkeit zum Wärmeschutz unter dem Dach.
Faserzement
Faserzementplatten und -schindeln, gemeinhin als Eternit bekannt und heute durchwegs asbestfrei, gelten als Hartdach.
Alternative Dachpfannen
Hier können Dachpfannen oder Platten aus Blechen, aus Kunststoff aber auch als Glas infrage kommen. Alle diese Stoffe widerstehen ebenfalls strahlender Wärme und Flugfeuer.
Weichdach
Weichdächer sind bei uns kaum mehr verbreitet. Im Alpenraum finden sich gelegentlich noch Holzschindel-Bedachungen, in Norddeutschland ist das Decken mit Reet oder Stroh noch gelegentlich zu sehen.
Gründächer gehören ebenfalls zu den weichen Bedachungsformen. Das einzige moderne Weichdach ist ein Dach aus TMS, einer hochreißfesten Folie. Diese Art der Dachhaut ist allerdings bislang nur auf einzelnen Gebäuden zu finden, und praktisch nie auf Wohngebäuden. Auch bei Flachdächern dominieren heute fast ausschließlich Ha rtdächer.
Vor- und Nachteile von Hart- und Weichdächern
Ein Weichdach bietet nur wenige Vorteile. Ein Gründach kann einige Vorteile im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutz in Gebäuden bieten, daneben gibt es noch einige weitere mögliche Vorteile für den Besitzer.