Die Vorarbeiten
Bevor es an die Dacheindeckung geht, sind einige Vorarbeiten zu leisten. Achten Sie auf notwendige Sicherheitsvorkehrungen und arbeiten Sie mit genügend Helfern.
- alte Eindeckung entfernen
- alte Dachlatten entfernen (mit einem Kuhfuß können alten Dachlatten gelöst und entfernt werden)
- Sparren abfegen und alte Nägel aus Balken entfernen
- Dachrinne, Rinneisen und Schneefang abbauen
- falls nötig den Schornstein zurückbauen
Achtung: Der Schutt eines Kamins gilt als Sondermüll und muss entsprechend entsorgt werden. Erkundigen Sie sich bei einem Entsorgungsunternehmen nach den Kosten. Damit der Bauschutt nicht auf das Gerüst oder ganz nach unten fällt, sollte über eine Schuttrutsche nachgedacht werden.
Besonderheiten beim Eindecken eines Daches
Ein Dach neu einzudecken, ist eine Menge Arbeit. Schätzen Sie Ihre Fähigkeiten realistisch ein. Im Zweifelsfall ist ein Fachbetrieb die bessere Wahl, gerade bei einem kritischen Gebäudeteil wie dem Dach.
Für eine Dachfläche von 120 Quadratmetern müssen Sie mit 5 bis 8 Arbeitstagen rechnen, wenn Sie alles selbst erledigen möchten.
Überlegen Sie vor der Dachsanierung, ob im Anschluss weitere Arbeiten anstehen. Soll das Gebäude energetisch saniert werden, bietet es sich an, im Zuge der Dachsanierung eine Aufsparrendämmung anzubringen. Auf diese Weise spart man langfristig Kosten.
- Bevor eine neue Lattung angebracht wird, muss die Unterspannbahn verlegt werden. Sie verhindert, dass Regen, Schnee oder Schmutz von Wind unter die Dacheindeckung gedrückt werden und sorgt dafür, dass das Dach auch bei Schlagregen dicht bleibt.
- Danach werden die Dachlatten angebracht.
- Dachsteine, Dachziegel oder Dachpfannen werden nie direkt auf die Dachkonstruktion gelegt, sondern an den Dachlatten eingehängt und befestigt.
- Beginnen Sie mit der unteren Reihe. Jeder einzelne Dachstein hat etwas Spiel, wodurch auf der gesamten Länge einiges schief gehen kann. Arbeiten Sie, bis die korrekte Breite erreicht ist.
- Arbeiten Sie von unten nach oben. Arbeiten Sie diagonal, haben Sie die besten Chancen, Breitenunterschiede schnell zu korrigieren.
- Montieren Sie den Ortgang. Die offenen Seiten eines Daches werden Ortgang genannt. Um ihn sturmsicher und witterungsbeständig zu machen, können verschiedene Materialien verwendet werden. Als absolutes Minimum sollte ein Stirnbrett montiert werden. Durch das Anbringen von Ortgangspfannen passend zu den Dachziegeln ergibt sich ein harmonisches Bild.
- Denken Sie an die Dachentwässerung. Montieren Sie passende Dachrinnen und Fallrohre.
- Bringen Sie ein Schneefanggitter auf dem Dach an.
Ein Dach zu decken ist kein Kinderspiel. Selbst geübte Heimwerker stoßen dabei an ihre Grenzen. Sie können Kosten sparen, indem Sie mit dem Fachbetrieb vereinbaren, dass Sie als Helfer mitarbeiten. Die Vorarbeiten können Sie ebenfalls übernehmen. Im Zweifelsfall sollten Sie sich jedoch nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.