Haustüren ohne ausreichende Dämmung
In den 1990ern kamen vermehrt Haustüren aus Kunststoff auf den Markt, die sich bereits durch eine sehr gute Wärmedämmung auszeichnen. Bis in die 1980er Jahre war diese Art der Dämmung jedoch nahezu unbekannt. Hinzu kommt, dass in den 70er und 80er Jahren gerne Alutüren mit Glaseinsatz verwendet wurden, die alles andere als gute Wärmedämmwerte aufweisen.
Bei noch älteren Haustüren kommt vielleicht noch das Problem hinzu, dass es sich um eine erhaltenswerte Tür handelt oder sogar Auflagen des Denkmalschutzes bestehen. Dem steht dann oft entgegen, dass nach der Energieeinsparverordnung EnEV ein bestimmter U-Wert (Wärmedurchlasskoeffizient W/(qm * K)) erreicht werden muss.
Der U-Wert von Haustüren
Bei Neubauten ist dieser einzuhaltende Wert am niedrigsten. Die aktuellen Werte sind der jeweils gültigen Fassung der EnEV zu entnehmen. Nachfolgend sind die Werte für verschiedene Haustüren aufgeführt:
- Vollholz 40 mm oder Kunststoff 90er Jahre: 2,2 U
- Vollholz 60 mm, Kunststofftür um 2000: 1,6 bis 1,8 U
- Holz oder Kunststoff mit großflächiger Verglasung (Drahtglas): 4,5 U
- ungedämmte Alutüren (70er, 80er Jahre) mit großflächiger Verglasung: größer 4,5 U
Isolieren von Alutüren
Gerade diese Alutüren stellen bei der Isolierung ein großes Problem dar. Der Grund: Die Rahmenprofile sind von der Außen- zur Innenseite durchgehend. Eventuelle Kammern im Inneren sind nicht nur ungedämmt, sondern auch thermisch miteinander verbunden. Selbst bei guter Dämmung bilden diese durchgehenden Profile daher eine durchgehende Wärmebrücke.
Noch ältere Türen dämmen
Bei alten Türen, die erhalten bleiben sollen, kann innen ein Windfang, ein schwerer Vorhang, angebracht werden. Dies ist bei entsprechenden Alutüren jedoch nicht zu empfehlen, da sie dadurch noch stärker auskühlen. Die Konsequenz wäre dann, dass sich ständig massives Kondenswasser bildet, das sich sogar auf dem Boden in Pfützen sammelt. Wollen Sie eine solche Türe einigermaßen dämmen, können Sie sie zunächst isolieren.
Techniken für eine einigermaßen gute Wärmedämmung
Durch den Einsatz von Isolierglas kann der U-Wert bereits auf 2,5 bis 3 gesenkt werden. Zur Wärmedämmung kann man für die inneren Kammern PU-Schaum oder entsprechende Dämmflocken verwenden. Die Flocken werden eingeblasen. Die Wärmebrücke bleibt jedoch nach wie vor bestehen und verhindert eine effiziente Wärmedämmung. Alternativ kann auf der Innenseite eine Pressspan- oder Kunststoffplatte angebracht werden. In diesem Fall ist es jedoch zwingend erforderlich, vorher eine Dampfsperre einzubauen.
Die Dämmung älterer Haustüren ist aufwändig und oft nur unzureichend umsetzbar
Wenn Sie bei der Dämmung der Glasfläche sogar dreifaches Wärmedämmglas verwenden, können Sie den U-Wert noch weiter senken. Aber selbst Fachleute werden Ihnen immer wieder sagen, dass es fast unmöglich ist, alte Haustüren in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen wirklich gut zu dämmen.
Weitere Schwachpunkte und Isoliermöglichkeiten am Eingangsbereich
Es gibt aber noch weitere Schwachstellen an der Tür. Ältere Häuser haben oft ein kleines Treppenpodest. Bei allen anderen Häusern reicht die Bodenplatte ins Freie. Sie müssen prüfen, ob die äußere Bodenplatte oder das Podest thermisch von der inneren entkoppelt ist. Ist dies nicht der Fall, handelt es sich ebenfalls um eine massive Wärmebrücke. Im nächsten Sommer sollten Sie unbedingt den Innen- vom Außenbereich entkoppeln.
Ein Windfang vor oder nach der Haustür
Auch umlaufende Dichtungen können viel zu einer besseren Dämmung beitragen. Schließlich bleibt noch die bereits erwähnte Möglichkeit, einen schweren Vorhang anzubringen, wie man ihn aus Kneipen kennt. Eine weitere Möglichkeit: ein Windfang mit eigener Haustüre. Gerade bei vorhandenen Treppenpodesten kann man diesen ummauern und mit einem Dach eindecken.
Selbst erhaltenswerte Haustüren können dann bestehen bleiben
Eine Heizung wird dort nicht benötigt. Aber die extrem kalte Außenluft kann nicht mehr an die nun innen liegende, ungedämmte Haustüre gelangen. Wenn draußen kein Platz ist, können Sie eventuell einen Teil des Innenbereichs zum Windfang umgestalten. Dann muss ein bis zwei Meter hinter der Haustür eine zweite, effizient gedämmte Haustür eingebaut werden. So können Sie auch bei erhaltenswerten Außentüren und bei Auflagen des Denkmalschutzes vorgehen.