Festgelegte U-Werte im GEG
Der sogenannte U-Wert ist heute im Bausegment ein hochfrequenter Begriff. Er bezeichnet den Wärmedurchgangskoeffizienten, also gewissermaßen die Wärmedurchlässigkeit von Gebäudeteilen. Gemessen wird dabei die durchströmende Wärmeenergie in Watt pro Quadratmeter in Kelvin, also die Temperaturdifferenz zwischen warmer und kalter Seite. Ein Bauteil mit guter Dämmfähigkeit hat also einen niedrigen U-Wert, dessen Einheit sich W/m2K schreibt.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das am 1. November 2020 die Energieeinsparverordnung abgelöst hat, schreibt Mindeststandards für die Dämmung von beheizten oder klimatisierten Neubauten und Gebäuden, die saniert werden, vor. Dabei werden für verschiedene Bauteile feste Mindest-U-Werte vorgeschrieben, etwa für:
- Außenwände
- Fenster und Außentüren
- Dachflächen und an unbeheizte Räume angrenzende Decken
- an Erdreich oder unbeheizte Räume angrenzende Wände
In der Anlage 7 des GEG sind diese Kategorien in einzelne, spezifische Fälle ausdifferenziert und dafür jeweils konkrete Mindest-U-Werte festgelegt. Allerdings deckt diese Aufstellung nicht alle möglichen Bauteile ab, die in einem Gebäude vorkommen können.
So gibt es zwar für Außentüren den konkreten U-Wert von 1,8 W/m2K und für Wände, die an unbeheizte Räume angrenzen, den vorgeschriebenen U-Wert von 0,30 W/m2K. Für Innentüren ist kein U-Wert festgelegt – auch nicht für solche, die an unbeheizte Räume angrenzen. Mit Wänden z.B. zu unbeheizten Kellerräumen ist eine Tür nicht vergleichbar, sodass der Wert dafür nicht für eine Innen-Kellertür übernommen werden kann.
Zimmertür-U-Wert nötig für Förderung?
Viele lassen sich beim energieökonomisierenden Bauen oder Sanieren von Förderungen oder Krediten unterstützen. Dabei ergeben sich manchmal Probleme durch die vorhandenen Lücken in den GEG-Definitionen und damit auch auf dem sich daran anpassenden Baustoffmarkt. Fordert die Bank etwa einen bestimmten U-Wert für eine Innentür, werden Sie nur nach gute Recherche Innentüren mit diesem bestimmten U-Wert finden. Außentüren mit dem GEG-U-Wert von 1,8 W/m2K sind dagegen mittlerweile gängige Ware.
Braucht eine Innentür in Ihrem individuellen Fall allerdings einen konkreten U-Wert, können Fachleute den bestehenden Wärmedurchgangskoeffizienten mit spezieller Technik auch messen. Durch nachträgliche Dämmung lässt er sich dann auch anpassen.