Das Haustürschloss, ein besonderes Türschloss
Gegenüber Türschlössern im Innenbereich von Wohnungen und Häusern werden an Haustürschlösser deutlich höhere Sicherheitsanforderungen gestellt. Damit ist die Auswahl der infrage kommenden Bauformen von Schlössern für Haustüren relativ klein. Nur wenige Schließzylinderformate konnten sich aufgrund der strikten Vorgaben durchsetzen.
- Stiftschlösser
- Bohrmuldenschlösser als eine Erweiterung von Stiftschlössern
- Zylinderschlösser
Die Unterscheidung von reinen Zylinderschlössern insbesondere zu herkömmlichen Stiftschlössern ist eher schwierig, da auch Zylinderschlösser eine Stiftfüllung besitzen können. Damit sind diese beiden Schlossarten die am meisten verwendeten Haustürschlösser im deutschsprachigen Raum.
Zu verwendende Fertigungsmaterialien
Bei der Auswahl von Haustürschlössern können Sie zudem zwischen unterschiedlichen Materialien entscheiden.
- NE-Legierungen wie Messing
- Edelstahlschlösser (hochwertiger und langlebiger)
Spezielle Haustürschlösser
Stift- und Bohrmuldenschlösser sind zudem oftmals als Sicherheitsschlösser hergestellt. Dann erhalten diese Schlösser bzw. Schlüssel eine spezielle Schlüssel-ID, vergleichbar mit einem individuellen Ausweis für jeden unterschiedlichen Schlüssel bzw. jedes verschiedene Schloss.
Anleitung zum Wechseln von einem Haustürschloss
- Haustürschloss
- eventuell Rostlöser bzw. Kriechöl
- Messschieber oder spezielles Winkellineal mit Messskala
- zumeist einen Kreuzschlitzschraubendreher
- eventuell einen kleinen Hammer
- eventuell einen kleinen Durchschlag (oder Schraubenzieher mit durchgehendem Metallschaft)
- einen Schlüssel zum alten Schloss
1. Vorbereitungsarbeiten
Bevor Sie sich an das Tauschen des Haustürschlosses machen und es ausbauen, sollten Sie die Maße des alten Schließzylinders nehmen. Insbesondere die Länge des Zylinders in der Seitenansicht benötigen Sie. Außerdem kann es sinnvoll sein, am Vortag Rostlöser in das Schloss zu sprühen, damit das an der Fixierungsschraube arbeiten kann. Explizit Haustürschlösser sind verstärkt den Witterungsverhältnissen ausgesetzt und neigen im Lauf der Jahre zur Oxidation.
2. Aufbau des Haustürschlosses
Türschlösser sind in der Regel von beiden Seiten, also von innen als auch außen aufschließbar. Damit handelt es sich dann um ein Doppelprofilschloss. In der Seitenansicht sehen Sie im unteren Teil des Schlosses eine Bohrung mit Feingewinde. Hier wird das Türschloss mit einer entsprechend langen Schraube von der Stirnseite des Türblattes fixiert.
3. Notwendige Maße ermitteln
a) Abmessen des Schließzylinders
Ausgehend vom Mittelpunkt dieser Bohrung muss der Zylinder nach innen nicht dieselbe Länge wie nach außen aufweisen. Ein Standardmaß wäre I30/A30 (innen 30 mm, außen 30 mm) oder I35/A30, also abweichend. Entsprechend ist es also nicht ausreichend, nur die gesamte Länge des Schließzylinders zu ermitteln.
Stattdessen müssen Sie, ausgehend von der Fixierungsschraube am Türblatt (Sie müssen das Haustürschloss zu diesem Zeitpunkt noch nicht zwingend ausbauen) das Maß nach innen bzw. nach außen nehmen.
b) Eventuelles Abmessen inklusive der Türbeschläge
Eine weitere Abweichung kann bestehen, wenn das alte Türschloss etwas versenkt im Beschlag liegt oder falls die Türbeschläge mit erneuert werden sollen. Wollen Sie, dass die Türschlosszylinder mit den Beschlägen bündig abschließen, müssen Sie ausgehend von der Fixierungsschraube auch das Maß zu der Außenseite der Beschläge nehmen.
Nachdem Sie nun alle Maße genommen haben, können Sie im Fachhandel Türschlösser aussuchen, die Ihren Kriterien entsprechen.
4. Das Haustürschloss ausbauen
a) Die Fixierungsschraube lösen
Mit dem Schraubenzieher (zumeist Kreuzschlitz) drehen Sie die Fixierungsmutter aus der Stirnseite vom Türblatt. Bei sehr alten Türschlössern, die lange Zeit der Witterung ausgesetzt waren, kann diese Schraube regelrecht festgebacken (festgerostet) sein. Insbesondere, wenn es sich bei Schließzylinder-Gewinde und Schraube um unterschiedliche NE-Metalle handelt.
b) Typische Probleme beim Türschlossausbau beheben
Ist das trotz einer Vorabbehandlung mit Rostlöser der Fall, setzen Sie vorzugsweise den exakt passenden Kreuzschlitzschraubenzieher in den Schraubenkopf ein und schlagen mit Gefühl mit einem Hammer auf das Griffende des Schraubendrehers. Verwenden Sie nur dafür geeignete Schraubendreher mit durchgehendem Schaft oder einer Metallverstärkung am Griffende. Durch die Schläge löst sich die Schraube besser vom Schlossgewinde.
c) Das Haustürschloss herausnehmen
Stecken Sie jetzt den Schlüssel in das Türschloss und drehen ihn ungefähr auf 1 Uhr bzw. 11 Uhr. Im Türschloss befindet sich der Mitnehmer, der die Aufgabe eines Schlüsselbartes hat. Er schiebt die Verriegelung auf oder zu. Damit aber nur Befugte ein Schloss wechseln können, ist der Mitnehmer bei abgezogenem Schlüssel nicht in einer Flucht mit dem Haustürschloss, um es so gegen unerwünschte Entnahme zu schützen.
Drehen Sie nun den Schlüssel in die angegebene Position (auch abhängig davon, ob Sie den Schlüssel von innen oder außen einstecken), bildet der Mitnehmer eine Flucht mit dem übrigen Schloss und kann einfach herausgezogen werden. Eventuell hat sich das Schloss aber noch etwas verkantet oder festgefressen. Mit Ruckeln oder dezenten Schlägen mit einem kleinen Hammer können Sie den Schließzylinder lösen und herausnehmen, um ihn gleich auszutauschen.