Preise für Holzbalken im Überblick
Als Richtpreis kann man davon ausgehen, dass einfaches Bauholz – Fichtenholz – in der Regel als 12 x 12 cm Kantholz ab etwa 10 – 15 Euro pro laufenden Meter kostet, als 16 x 20 bereits ab 25 Euro pro Laufmeter. Eichenholz kostet dagegen – nur gehobelt und in gewöhnlicher Qualität oft schon bei 50 Euro für einen 12 x 12 cm Balken. Die besonders harten Hölzer wie Lärche oder Douglasie, die zudem noch wetterfest sind, sind noch einmal um eine ganze Menge teurer, Lärchenholzbalken kosten im 12 x 12 Format per Laufmeter bereits durchschnittlich über 120 Euro. Bei Konstruktionsvollhölzern von sehr hoher Qualität kann dann durchaus ein Händler auch schon einmal das Doppelte dieser Richtpreise verlangen.
Den richtigen Balken kaufen
Wenn klar ist, welches Kantholz oder welche Bohle man für welchen Zweck braucht, muss in der DIN die zulässige Holzart nachgeschlagen werden, wenn man sie nicht ohnehin weiß. Danach kann man dann die Holzarten und deren Preise vergleichen.
Konstruktionsvollholz ist häufig um ein Vielfaches teurer als gewöhnliches Bauschnittholz, die Preise von Schichtholzbalken variieren teilweise sehr stark. Fichtenholz ist gemeinhin am günstigsten, Teak deutlich am teuersten. Buche kann für viele tragende Zwecke aufgrund der geltenden DIN Vorschriften oft nicht eingesetzt werden.
Qualitätsmerkmale bei Holzbalken
Für die Qualität des Holzes ist seine Restfeuchte entscheidend, aber auch aus welchem Teil des Stammes es geschnitten wurde (Kernholz oder Splintholz), sowie seine Lagerungszeit. Gut abgelagertes Holz ist wesentlich hochwertiger als nur kurz gelagertes. Alle diese Faktoren beeinflussen auch den Preis bei einer bestimmten Holzart noch zusätzlich. Zudem sind die Holzpreise fast ständig starken Schwankungen unterworfen, was man im Holzfachhandel gut nachverfolgen kann. Schichtholz ist in der Regel ebenfalls teurer als Massivholz. All diese Dinge sollte man auf jeden Fall im Kopf haben, wenn man Preise für Holzbalken vergleicht. Dazu kommt, dass frisches Holz (Restfeuchte > 20%), das man oft günstiger bekommt, für den Bau so gut wie immer ungeeignet ist.
In Deutschland zulässige Bauholzarten
Für tragende Konstruktionen dürfen in Deutschland überhaupt nur bestimmte Holzarten verwendet werden, das ist in der DIN 1052 fest geregelt. Unter den Nadelhölzern sind das
- Fichte, Tanne und Kiefer
- Lärche und Douglasie sowie
- Western Hemlock, Southern Pine und Yellow Cedar.
Bei den Laubhölzern darf für tragende Teile verwendet werden
- Eiche und Buche
- Teak
- Keruing, Afzelia, Merbau, Basralocus, Bongossi und Greenheart.
Verwendet werden diese Holzbalken für Dachkonstruktionen, zum Bau von Fertighäusern oder Massivholzhäusern sowie Gartenhäusern und zum Ausbessern von Fachwerkhäusern. In alten Häusern spielen sie natürlich beim Bau und Ausbessern von Balkendecken eine im wahrsten Sinne des Wortes tragende Rolle. Die Einsatzbereiche von Balken sind also vielfältig, ihre Verarbeitung fällt meist in die Zuständigkeit der Zimmerleute, ansonsten in die der Dachdecker.
Balken gebraucht kaufen
In manchen Fällen kann man Holzbalken – also Kanthölzer – auch gebraucht kaufen – das kann eine Option sein, um ansonsten hohe Kosten deutlich zu reduzieren. Achten sollte man jedoch auf die korrekte Lagerung des Holzes, auf mögliche Beschädigungen, die Holzqualität, Feuchteschäden und auf den vorangegangenen Verwendungszweck.
Summa summarum muss man sich also im Klaren sein, was genau man braucht – und dann sorgsam die Preise vergleichen. Auch regionale Unterschiede können durchaus bedeutsam sein. Gebrauchte Holzbalken zu kaufen kann manchmal Sinn machen, um Kosten zu sparen.
Balkenarten im Überblick
Balken werden aus ganzen Holzstämmen geschnitten. Je nachdem, wieviel des Stammes dafür verwendet wird, erhält das Holz in der Fachsprache der Zimmerleute einen anderen Namen-
Ganzholz, Halbholz und Kreuzholz
Ganzholz entsteht, wenn ein ganzer Stamm in Balkenform gebracht wird, bei einem Halbholz wird der Stamm in zwei Längsteile verarbeitet, werden diese noch einmal halbiert, entsteht ein Kreuzholz.
Je nachdem welcher Teil eines Stammes für einen Balken verwendet wird können die Eigenschaften und die Festigkeit durchaus unterschiedlich sein.
Schnittholz
Alles, was durch noch mehr Teilungen eines Stammes ensteht, wird in der Regel als Schnittholz bezeichnet. Schnittholz hat auf jeden Fall eine Mindestdicke von 6 Millimetern und wird heute nach seiner Tragfähigkeit sortiert, die in der DIN 4074 festgelegt ist. Früher gab es eine andere Sortierung, die sogenannten Tegernseer Gebräuche, die heute zwar nicht mehr gelten, aber immer noch gelegentlich Verwendung finden. Sie stammen aus den 1950er Jahren und regelten unter anderem die Festigkeit und die Feuchte von zulässigem Bauschnittholz, bis sie durch die entsprechende DIN Norm außer Kraft gesetzt wurden. Heute ist dafür nur noch die DIN maßgeblich und auch bauaufsichtlich festgeschrieben.
Besonders hohe Qualitätsanforderungen erfüllt heute das sogenannte Konstruktionsvollholz, diese Hölzer sind damit meist auch deutlich teurer.
Kantholz ist der richtige Begriff
Nach der DIN ist ein Kantholz jeder Balken, der vier rechtwinkelige Kanten aufweist, mindestens 4 cm dick ist und dessen Querschnittshöhe maximal das Dreifache der Breite beträgt. Alles, was dicker ist, ist dann eine Bohle.
Kanthölzer müssen als solche gekennzeichnet werden und unterliegen damit den normativen Vorschriften der DIN 4074. Balken sind also damit meist ebenfalls Kanthölzer – aber nicht immer. Wenn sie noch einige Kantenverläufe des früheren Baumes ausmachen heißt es, sie sind ’nicht scharfkantig eingeschnitten‘.
Schichtholzbalken
Um die Verwirrung dann noch komplett zu machen, gibt es auch noch Balkenschichtholz. Es handelt sich aus industriell gefertigten Holzbalken, für die zwei oder drei Kanthölzer oder Bohlen flachseitig miteinander verklebt werden. Man findet hierfür oft auch die Handelsbezeichnungen DuoBalken oder TrioBalken. Auch hier gelten alle Festigkeitskennwerte gleich wie für Vollholz.
Alle diese Formen gibt es nun natürlich auch noch einzeln für jede Holzart – was wo verwendet werden darf, regeln die Festigkeitskriterien in der DIN.
Deckenbalken in alten Häusern
Sie sind in der Regel Eichenbalken, die die größte Festigkeit und Haltbarkeit aufweisen, wenn das geschnittene Holz richtig gelagert wurde. Aus Sparsamkeitsgründen und wegen des deutlich geringeren Preises verwendete man früher häufig auch Fichtenbalken, wobei das regional sehr unterschiedlich war. Ihre Festigkeit ist deutlich geringer, auch die Haltbarkeit beträgt nur einen Bruchteil im Vergleich zu Eichenbalken. Manche Deckenbalken aus Eiche sind noch nach fünf- bis sechshundert Jahren vollkommen intakt und stabil. Auch diese Balken heißen im offiziellen Sprachgebrauch aber auch Kantholz.
Holzbalkendecken in früherer Zeit
Die Deckenkonstruktionen haben sich im Lauf der Jahrhunderte deutlich verändert, ganz zu Anfang standen massive, in mühevoller Handarbeit behauene Balken aus Eiche, die viele Jahrhunderte unbeschadet überdauern können. Dafür wurde nur das beste Holz verwendet. Zwischen den Balken wurden Einschubbretter angebracht, die dann mit Strohlehm oder durch strohumwickelte Hölzer ausgefüllt und zugeputzt wurden. Oft wurde unterhalb dieser Deckenfüllung noch eine Verlattung genagelt, um eine geschlossene Decke herzustellen. Solche Konstruktionen findet man heute noch in vielen alten Bauernhäusern. Durch Entfernen des Strohlehms und Verkleiden der Einschubbretter kann man die Balken wieder sichtbar machen, die oft noch deutliche Haumarken der Zimmerleute tragen, die besonders rustikal wirken.
Tramdecken aus ganzen Bäumen (Tramen), die untereinander befestigt wurden, kamen erst später auf, und sind weitaus stabiler als die früheren Balkenkonstruktionen. Sie bieten daneben auch eine hervorragende Wärmedämmung, vor allem durch die darüber angebrachten Polsterhölzer und Dielen, die auf einer Schüttung lagen.