Sicherheit geht vor
Zu den Tragenden Konstruktionen zählen neben kleineren Bauten wie Carports und Unterständen, auch Decken in den Gebäuden sowie ein kompletter Dachstuhl. Da es hier um eine absolute Sicherheit geht, muss die Tragfähigkeit korrekt ermittelt werden.
Da die meisten Holzbauten mit den Balken im Außenbereich stattfinden, muss die gesamte Berechnung auch an die Belastungen angepasst werden. Dabei handelt es sich nicht nur um das Eigengewicht des Gewerks, sondern auch um Witterungseinflüsse wie Schnee und Starkregen.
Beeinflussende Faktoren
Eine Tragfähigkeit der Holzbalken hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
- Querschnitt (Höhe x Breite)
- Überbrückbare Länge
- Lichte Weite (Abstand zueinander)
- Art des Holzes
- Festigkeitsklasse des Holzes (Nadelholz C14 bis C40, Laubholz D30 bis D70)
- Feuchtigkeitsgehalt des Holzes
- Eigengewicht der Konstruktion
- Verkehrslast (meist zwischen 200 und 400 kg/m²)
- Biegemoment (Moment der äußeren Kraft)
- Widerstandsmoment (Fähigkeit des Materials, einen Widerstand zu leisten)
- Durchbiegung
- Holzspannung
- Schubspannung (auch Scherspannung genannt)
- Kippsicherheit (Widerstand gegen Umkippen)
- Nutzungsklasse (Umfeld der Verwendung)
- Sicherheitsfaktor
Sie finden im Internet viele Tabellen und Rechner, die Ihnen bei der Ermittlung einer Traglast behilflich sind. Die Tabellen sind meist recht oberflächlich und auch die Rechner beinhalten in der Regel nur wenige Werte, welche Sie eingeben können. In sehr einfachen Tabellen finden Sie lediglich den Querschnitt und die Länge, was zu keinem zuverlässigen Ergebnis führen wird. Sie erhalten lediglich einen groben Richtwert.
Proportionale Belastungsabnahme
Sobald sich die Werte negativ verändern, nimmt die Belastbarkeit der Holzbalken proportional ab. Zu diesen Veränderungen, die Sie beim Bau in Bezug auf die Holzbalken durchführen können, zählen unter anderem diese Arten:
- Verwendung längerer Holzbalken
- Der Querschnitt der Balken sinkt
- Die lichte Weite wird erhöht
- Es wird eine andere Holzart verwendet
Befestigungen bilden oft den schwächsten Punkt
Auch Faktoren, welche die Holzbalken nicht direkt betreffen, haben einen großen Einfluss auf die Tragfähigkeit Ihrer Konstruktion. Folgende Veränderungen können die Balken weiter schwächen:
- Verlängerung der Holzbalken
- Verzapfungen der Holzbalken
- Zusätzliche externe Befestigungen
- Verbindungen an den Ecken sowie Strecken
- Weitere Ausgleichskonstruktionen
Falls es zu einem Schaden kommt, kann die Versicherung zur Schadensregulierung einen Nachweis der Berechnung fordern. Sollten Sie diese nicht nachweisen können oder ist diese schlichtweg falsch, kann sich die Versicherung weigern, den Schaden zu übernehmen. Daher sollten Sie die Berechnung unbedingt durch einen Statiker oder Fachmann durchführen lassen. Auch wenn Ihnen hierbei Kosten entstehen, sind diese in einem solchen Fall sehr gut investiert. Neben Materialschäden sind Personenschäden nämlich ein ganz anderes Thema.
Wenn Sie diesen Ratgeber befolgen, wird Ihr Bauvorhaben sicher zum Erfolg führen.
Tipps
Eine hohe Länge der Holzbalken können Sie mit Stützbalken ausgleichen und damit auch längere Bauten realisieren. Achten Sie jedoch auf eine geeignete Befestigung sowie einen sicheren Halt am Boden.
Pflegen Sie Ihre Holzbalken regelmäßig mit einem Holzschutz (7,99€ bei Amazon*), der für den Außenbereich geeignet ist. Damit wird eine Verrottung eingedämmt und die Lebensdauer erhöht. Außerdem wirkt das Holz dadurch frisch und aufgewertet.
Neben Ihrer Holzkonstruktion sollten Sie aber auch das Fundament nicht vernachlässigen. Sorgen Sie stets für einen geeigneten Untergrund, welcher in der Lage ist, Ihren Bau auch unter einer kompletten Belastung sicher zu tragen.
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