Was ist Holzblaue und wie entsteht sie?
Holzblaue, auch bekannt als Bläuepilz oder Zyanose, ist eine Verfärbung des Holzes, die durch verschiedene Pilzarten wie Schlauchpilze und Imperfektpilze verursacht wird. Diese Pilze befallen vor allem das Splintholz und ernähren sich von Zellinhaltsstoffen wie Zellplasma und Zucker. Die charakteristischen blauen, grauen oder schwarzen Flecken beeinträchtigen zwar die Optik, jedoch nicht die Tragfähigkeit des Holzes.
Die Entstehung von Holzblaue wird durch Umweltbedingungen wie Feuchtigkeit und Wärme begünstigt. Vor allem im Frühling und Sommer, wenn die Luftfeuchtigkeit höher ist, gedeihen die Pilze optimal bei einer Holzfeuchtigkeit von 30-80% und Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Oft ist das Holz schon beim Kauf infiziert, da die Pilzsporen durch Luft, Regenwasser oder Insekten wie den Holzbockkäfer übertragen werden.
Ungeschütztes oder schlecht gelagertes Holz ist besonders anfällig für Holzblaue. Wasser kann durch beschädigte Schutzanstriche oder Risse ins Holz eindringen und die Feuchtigkeit erhöhen, die die Pilze zum Wachsen benötigen. Auch frisch geschlagenes oder gesägtes Holz, das nicht ausreichend getrocknet oder vor Feuchtigkeit geschützt ist, bietet ideale Bedingungen für die Entstehung von Bläue.
Geeignete Präventivmaßnahmen wie konstante Belüftung und richtige Lagerung sind entscheidend, um das Holz trocken zu halten und vor Holzblaue zu schützen.
Methoden zur Entfernung von Holzblaue
Zur Entfernung von Holzblaue stehen verschiedene Ansätze zur Verfügung, abhängig von der Art des Befalls und der betroffenen Holzoberfläche:
1. Spezialprodukte zur Bläueentfernung
Für oberflächliche Bläue eignet sich der Einsatz von spezialisierten Produkten. Tragen Sie das Präparat gleichmäßig auf die betroffenen Stellen auf. Bei oberflächlichen Verfärbungen muss das Mittel meist nicht abgespült werden, bei tiefergehenden Verfärbungen jedoch schon. Warten Sie, bis das Holz vollständig getrocknet ist, bevor Sie es weiterbehandeln.
2. Chemische Bleichmittel
Bei stärkerem Befall sind chemische Bleichmittel ratsam. Tragen Sie das Mittel gemäß den Herstelleranweisungen auf das trockene Holz auf. Tragen Sie geeignete Schutzausrüstung wie säurefeste Gummihandschuhe, Schutzbrille und langärmelige Kleidung. Spülen Sie das Mittel nach der Einwirkzeit gründlich mit Wasser ab und lassen Sie das Holz vollständig trocknen.
3. Mechanisches Abschleifen
Bei Anstrichbläue, die unter einem Lack oder einer Lasur entsteht, ist Abschleifen wirksam. Schleifen Sie die betroffenen Stellen gründlich ab. Tragen Sie eine Schutzbrille und eine Atemschutzmaske, um sich vor Staub zu schützen. Behandeln Sie das abgeschliffene Holz, um zukünftigen Befall zu verhindern.
4. Nachsorge und Schutz
Nach der Entfernung der Holzblaue sollten Sie das Holz durch geeignete Schutzmaßnahmen wie Öle, Lasuren oder Farben vor Feuchtigkeit schützen. Diese Mittel machen das Holz hydrophob und verringern die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Infektion mit Bläuepilzen. Tragen Sie die Schutzschicht erst auf, nachdem das Holz vollständig getrocknet ist.
Vorbeugung von Holzblaue
Die effektivste Methode zur Vermeidung von Holzblaue besteht darin, präventive Maßnahmen zu ergreifen:
1. Optimierte Lagerung des Holzes
Lagern Sie das Holz in gut belüfteten, trockenen Bereichen, um die Feuchtigkeit niedrig zu halten. Vermeiden Sie direkte Feuchtigkeitseinwirkung durch Regen oder Bodenfeuchtigkeit.
2. Geeigneter Fällungszeitpunkt
Fällen Sie Bäume bevorzugt im Herbst und Winter, wenn die Luftfeuchtigkeit niedriger ist, um frisches Holz nicht in feuchten und warmen Monaten lagern zu müssen.
3. Rasche Verarbeitung und Trocknung
Verarbeiten und trocknen Sie gefällte Bäume und gesägtes Holz schnellstmöglich. Temporär wirksame, umweltverträgliche Bläueschutzmittel können das Holz zusätzlich schützen.
4. Einsatz von Bläueschutzmitteln
Eine fachgerechte Grundimprägnierung kann die Bildung von Bläuepilzen erheblich reduzieren. Diese Schutzmittel sind besonders während der Trocknungsphase und für Rohholz von Bedeutung. Achten Sie stets auf die Herstellerangaben zur Anwendung.
5. Schützen Sie geschädigte Holzoberflächen
Behandeln Sie beschädigtes Holz umgehend. Schützen Sie geschälte oder beschädigte Stellen durch hydrophobe Mittel oder spezielle Folientunnel, die ein feuchtes Mikroklima schaffen und Pilzwachstum hemmen.
Durch diese kombinierten Maßnahmen schaffen Sie ideale Bedingungen, um Ihr Holz dauerhaft vor Holzblaue zu schützen. Kontrollieren Sie das Holz regelmäßig und ergreifen Sie bei ersten Anzeichen von Feuchtigkeit sofort Gegenmaßnahmen.