Nackte Stufen oder Trittschutzauflage
Der modernen Farbindustrie ist es ohne Probleme möglich, Farben und Lacke auch für Holz herzustellen, die jeder Beanspruchung gerecht werden. Populäre Beispiele finden sich im Bootsbau und unter Parkettlacken. Neben dem Kaufpreis muss allerdings auch der Preis starker chemischer Zusätze in Kauf genommen werden. Für das Streichen der Holztreppe im privaten Wohnraum ist das nur in notwendigstem Maß erwünscht.
Generell gilt natürlich, zuerst zu bewerten, ob die Trittstufen nach dem Anstrich „nackt“ bleiben oder belegt werden. Wenn Antirutschmatten oder Teppichläufer ausgelegt werden, stellen sich an den Anstrich wesentlich geringere Anforderungen. Antirutschstreifen an den Trittkanten nehmen der Widerstandsfähigkeit der Farbe oder des Lacks keine Bedeutung ab.
Zwei Varianten bei Farbauswahl und Vorbereitung
Sowohl aus Kostengründen als auch aus gesundheitlichen Aspekten ist eine Kombination der gleichen Farbe in zwei Varianten zu empfehlen. Nur auf den waagerechten Trittstufen und Zwischenpodesten fällt der hohe Abrieb an. Die senkrechten Setzstufen und Balken oder Wangen werden nicht stärker als Möbelstücke beansprucht.
Da Abriebfestigkeit durch die Haftungsstärke der Farbe beziehungsweise des Lacks entscheidend beeinflusst wird, ist ein Streichen der Treppe ohne schleifen nur außerhalb der Trittflächen zu empfehlen. Das lässt sich allerdings genauso wie die Aufteilung der Farbvarianten bewerkstelligen, wie in diesem Ratgeber beschrieben.
Arbeitsweise und Methodik
Um die Trittflächen einer Holztreppe abriebfest und dauerhaft zu streichen, sind folgende Arbeitsschritte erforderlich:
- Abschleifen: die Oberflächen müssen nicht vollständig vom Voranstrich befreit werden. Um lackiertes Holz zu streichen, sollte allerdings die Altfarbe oder der Altlack eine aufgeraute Oberflächenstruktur bieten.
- Grundieren: je nach Zustand des Holzes sollte eine Grundierung aufgetragen werden. Sie hilft, ein gleichmäßiges Saugverhalten für die späteren Farbaufträge zu erzeugen.
- Zwischenschleifen: nach jedem Arbeitsgang abgesehen vom letzten Deckanstrich sollte mit Steigerung mit 200er- bis 400er-Körnung zwischengeschliffen werden.
- Trocknen: unverzichtbar ist ein ausreichendes Trocknen der einzelnen Aufträge und Schichten. Wie beim Streichen eines Fußbodens muss das Lüften bestmöglich organisiert werden und die vom Hersteller angegebenen Trockenzeiten großzügig eingehalten werden.
Optische Aspekte
Bei einer Treppe steht der funktionale Aspekt im Vordergrund. Besonders kreative Farben und Motive sollten immer auch nach diesem Faktor bewertet werden. Geometrische Muster auf Stufen können die Übersichtlichkeit und den jeweiligen Stufenabschluss verdecken. Irritationen bei der Nutzung führen schnell zum Abrutschen und zu Stürzen.
Farblich sollten Treppenstufen so gestaltet werden, dass sie bei Ausleuchtung und Tageslicht ein sicheres Einschätzen der Trittdistanzen in Höhe und Tiefe bieten. Kreative Ideen im TreppenhausP werden an den Wänden verwirklicht.