Was bedeutet hydraulisch gebunden?
Eine hydraulisch gebundene Tragschicht besteht aus einem sogenannten Korngerüst und einem hydraulischen Bindemittel, meist Zement. Hydraulisch bedeutet in diesem Fall, dass das Bindemittel wasserbindend ist (‚hydro‘ ist Altgriechisch und bedeutet ‚Wasser‘). Eine hydraulisch gebundene Tragschicht wird für stabile Bodenbeläge wie Asphalt verwendet.
Beton ist das am häufigsten verwendete hydraulische Bindemittel, es gibt aber weitere. Das Geheimnis der hydraulischen Bindemittel besteht darin, dass sie sich nicht im Wasser auflösen, sondern durch Wasser binden (Beton härtet damit auch aus, wenn man im Wasser oder unter feuchten Bedingungen baut).
Entdeckt wurde ein tragfähiger Vorläufer des Betons aus natürlichen Puzzolanen durch die Römer. Gewonnen wurden die Puzzolane aus Vulkanasche (wie wir wissen haben Vulkanausbrüche in Italien eine lange Geschichte). Erst mit dem Portlandzement (eine Mischung aus Ton und Kalk, die erhitzt wird) konnte Beton ab dem 19. Jahrhundert aber in den Mengen und der Qualität hergestellt werden, wie wir sie heute kennen. Allerdings werden diese Rohstoffe heute rar, deshalb kehrt man immer mehr zu Stoffen zurück, die in der industriellen Produktion abfallende Asche und Schlacke beinhalten (also dem ähnlich sind, was die Römer aus natürlicher Vulkanasche machten).
Der Gegensatz: die ungebundene Tragschicht
Im Gegensatz zur hydraulisch gebundenen Tragschicht steht die ungebundene Tragschicht, also beispielsweise loser, gepresster Schotter. Sie werden als Untergrund für Terrassenbeläge oder als Unterbau für Pflastersteine gebraucht. Aber auch im Straßenbau gibt es ungebundene Tragschichten, nämlich im Unterbau. Sie werden auch als Frostschutzschichten bezeichnet, weil sie verhindern sollen, dass sich die Straße durch Frost anhebt und aufplatzt (aus demselben Grund versieht man Fundamente unten mit einer Kiesschicht).