Die ersten 24 Stunden
Wenn Ihre oder eine fremde Katze nicht mehr vom Dach herunter findet, gilt als erstes: Bewahren Sie Ruhe. Katzen sind ausgezeichnete Kletterer. Der Weg nach oben fällt Katzen aufgrund ihrer Krallenform zwar leichter, doch in den allermeisten Fällen befreit die Katze sich selbst aus ihrer misslichen Lage. Sorgen Sie bei einer fremden Katze dafür, dass das Tier nicht gestört wird. Um das Dach sollten sich weder Menschen noch andere Tiere aufhalten. Diese könnten die Katze ängstigen oder ablenken. Ihre eigene Katze sollten Sie immer wieder sanft locken. Dabei sollten Sie möglichst viel Ruhe ausstrahlen, Ihr samtiger Freund kann Angst oder Hektik spüren und wird dann weniger gerne vom Dach heruntersteigen. Sie sollten einer Katze mindestens 24 h Zeit lassen, um selbst vom Dach herunter zu klettern.
Aktiv helfen
Sitzt das Tier länger als 24 h auf dem Dach fest, sollten Sie, wenn möglich, aktiv werden. Dächer verfügen normalerweise über Einrichtungen, die das gefahrlose Begehen des Daches ermöglichen. Mit der nötigen Sicherung können Sie also selbst auf das Dach steigen und das Tier über das Revisionsfenster zurück ins Haus holen. Arbeiten Sie nie alleine: Beim Betreten eines Daches sollten Sie immer einen Helfer dabei haben. Achten Sie auf die nötige Schutzkleidung. Die Katze kann aus Angst oder Erschöpfung kratzen. Ihre eigene Sicherheit dürfen Sie in keinem Fall vernachlässigen.
Wenn Sie über eine entsprechend lange Leiter verfügen, können Sie diese auch einfach an das Dach anlehnen. Die Katze kann so leichter wieder vom Dach herunter klettern. Natürlich können Sie auch über die Leiter selbst nach oben steigen, auch hier müssen Sie auf passende Schutzkleidung und die nötigen Sicherungsmaßnahmen achten.
Wer ist für professionelle Hilfe zuständig?
Kinderbücher lassen uns in dem Glauben, dass bei einer Katze auf einem Dach sofort die Feuerwehr alarmiert werden sollte. Sie sollten jedoch keinesfalls die Notrufnummer wählen. Als erstes sollten Sie den örtlichen Tierschutz anrufen und sich dort beraten lassen. Hier werden Sie an die entsprechenden Stellen weiter vermittelt. In vielen Städten in Deutschland gibt es Tierretter, die auf genau solche Fälle spezialisiert sind. Die bundesweite Tierrettungsleitstelle UNA ist ebenfalls ein guter Ansprechpartner.
Erst wenn diese Stellen Ihnen dazu raten, die Feuerwehr zu rufen, sollten Sie sich bei der örtlichen Dienststelle melden. Die Tierrettung gehört zu den Aufgaben der Feuerwehr, wenn das Tier sich in Lebensgefahr befindet. In der Regel wird eine Lebensgefahr für die Katze erst nach 48 h angenommen.