Begriffsverwirrung in der Praxis
Die Bezeichnungen von Teilen der Kettensäge sind leider nicht klar definiert und in werden in der Praxis nicht immer einheitlich verwendet. Wenn man den Aufbau der Kettensäge betrachtet, „steckt“ das Schwert im Gehäuse. Daher sollte als Schwertlänge eigentlich und zweifelsfrei die gesamte Strecke vom Anfang des Blattes im Gehäuse bis zur Mitte des Scheitels gelten.
Wie wird die Schwertlänge einer Kettensäge gemessen?
In der Praxis gibt es jedoch zwei widersprüchliche Anwendungen und Definitionen:
1. Die Schwertlänge entspricht der Schnittlänge und wird ab Austritt aus dem Gehäuse (Krallenanschlag) bis zum Scheitel gemessen.
2. Die Schnittlänge ist nur der sichtbare Teil und für die Bestimmung der Schwertlänge wird der im Gehäuse verdeckte Blattteil mit einbezogen.
Bei der Vermessung ist darauf zu achten, dass die Kettenlänge eindeutig der richtigen Definition zugeordnet wird. Ist die Schwertlänge identisch mit der Schnittlänge, auch Arbeitslänge genannt, gibt es zwei Optionen zum Maßnehmen:
1. Ohne Krallenanschlag wird der Punkt des Schwerts als Ausgangsmaß genutzt, an dem das Gehäuse endet.
2. Mit Krallenanschlag wird die Spitze der größten Zacke als Ausgangsmaß bestimmt.
Im folgenden Video sind die Krallenanschläge mehrerer Kettensägenmodelle gut zu sehen:
Anzahl der Glieder bestimmt Ketten- und damit Schwertlänge
Sägeketten und Schwerter der verschiedenen Hersteller weisen leichte Unterschiede auf, die sich auch bei der Messung auswirken können. Die Kette besteht aus einzelnen Gliedern, die jeweils mit zwei vernieteten Gelenklöchern versehen sind. Allen Schwertern gleich ist die Symmetrie entlang der horizontalen Mittelachse. Ohne einen spiegelbildlich exakt gleichen Kettenlaufweg funktioniert das Sägeprinzip der Kettensäge nicht.
Die Gesamtlänge der Kette muss folgerichtig ein Vielfaches der Anzahl der Glieder sein. Beim Ermitteln ausschlaggebend sind dabei nicht die Schneidezähne, sondern die nach unten gerichteten Mitnehmer oder Treibglieder. Auf ihnen läuft die Sägekette auf der Führungsschiene. Die Hersteller bemessen ihre Längenangaben nach der Teilung der Glieder, also der Länge eines einzelnen Glieds.
Gängig sind Werte in Zoll, die meist 3/8-Zoll (= 19 Millimeter) oder 325-Zoll (= 16,5 Millimeter) entsprechen. Aus der Anzahl der Treibglieder ergibt sich die Gesamtlänge der Kette. Die Längenangabe wiederum wird je nach Hersteller in Zentimetern oder in Inch angegeben. Hier gibt es geringfügige Abweichungen und Toleranzen bei der Umrechnung. Die Spannvorrichtungen der einzelnen Geräte gleichen diese Toleranzen von plus/minus einem Zentimeter in der Regel aus.