Wie groß ist klein?
Als klein werden Funktionsräume wie Gäste-WC, Duschbad und Flur mit Grundflächen von unter fünf Quadratmetern bezeichnet. Schlaf- und Wohnräume gelten bis etwa zehn Quadratmeter als klein. Auch wenn mehrheitlich gewünscht ist, den Raum durch streichen zu vergrößern, kann auch die gemütlich wirkende „dunkle“ Ecke ihren Reiz haben. Neben der Grundfläche spielen auch die Relationen von Breite, Höhe und Länge eine große Rolle.
Generell gilt, je heller die Decke, Wände und der Boden gefärbt sind, desto weniger Einfluss entsteht auf die Wahrnehmung. Allerdings wird bei einem vollständigen Streichen in Weiß auch von Holz und der Decke auf die enorme optische Wirkung von Kontrasten verzichtet. Schon mit zwei unterschiedlichen Farben (Decke und Wand) entstehen beeindruckende Wirkungen.
Basiswirkung im geometrischen Raum
Bei einem Raum handelt es sich in den meisten Fällen um einen rechteckigen Quader. Die farbliche Grundanlage verteilt sich auf die sechs Flächen Boden, Decke und vier Wände. Andere Aspekte unberücksichtigt entstehen durch Farbkombinationen folgende optische Wirkungen:
- Helle Decke, dunklere Wände: Raum erscheint höher
- Dunkle Decke, hellere Wände: Raum erscheint niedriger und seitlich breiter und „weiter“
- Abgesetzter Übergang Decke/Wand verstärkt Deckenwirkung
- Schmale Stirnseiten dunkel: Raum wird kürzer
- L-förmig rechtwinklig gegenüberliegende Wandfarben: verstärken Ecken und Raumkontur
- Dunkler Boden und dunkle Decke: betonen und verstärken Wände
- Gleiche Wandfarben gegenüberliegend: Länge oder Breite des Raums werden betont
Einflussfaktoren durch die Einrichtung
Neben der Basiswirkung kommen eine ganze Reihe bauliche Aspekte und Bedingungen zum Tragen, die beim Streichen berücksichtigt werden sollten:
- Anteil nicht gestrichener Flächen (Spiegel, Wandbilder, Fensterflächen, Tür, Einrichtung wie Regale und Schränke)
- Fenster und Lichtquellen
- Nutzungsrichtung (Toilettensitz, Bett- und Schlafrichtung, Schreibtischposition)
- Bodenbeschaffenheit und Belag (Textur, Fugen- und Linienverlauf)
- Anzahl und Menge von Möbeln und Wohnaccessoires
- Einrichtungsstil und Wohntextilien (Vorhänge, Polstermöbel)
Besondere Effekte
Aufbauend auf der Basiswirkung lassen sich durch geometrische Muster und Verläufe der Farben beim Streichen Effekt und Wirkung zusätzlich verstärken. Wie bei Kleidung kann als Faustregel gelten, Längsstreifen machen dünn und Querstreifen dick. In der Raumwirkung erhöhen sich Räume mit senkrechten Elementen. Waagerechte Muster passen nicht in kleine Räume, da sie zu einer „gedrückten“ Atmosphäre führen.
Besondere Aufmerksamkeit sollte der Auswahl einer einzigen Wand, die in einem kleinen Raum farbig gestrichen wird. Oft bietet sich die Fensterseite an. Der „Farbtupfer“ wirkt im Raum, ohne das Licht zu „schlucken“.