Grundlegende optische Wirkung
Farbe an der Wand gibt Wohnräumen und Zimmern einen individuellen Charakter. Je heller und dunkler die beteiligten Farbtöne sind, desto mehr lohnt es sich, über Wandauswahl und Farbgebung nachzudenken. Als Faustregel gilt immer: Je näher an der Lichtquelle (Fenster), desto dunkler ist möglich.
Zusätzliche Effekte lassen sich in der Regel durch Übergänge von Decke zu Wand und durch geometrische Muster wie Querstreifen erzielen.
Vollständig eingefärbte Raumwände wirken ruhiger und haben mehr Einfluss auf das geometrische Gesamtbild. Die Platzierung beeinflusst die Helligkeit des Raumes und die Wahrnehmung der optischen Größe.
Eine Wand farbig streichen
Mit einer einzelnen Wand wird ein Farbakzent gesetzt. Die anderen Wände bleiben weiß. Farbton und Lichtquelle sind stark voneinander abhängig:
- Farbige Wand gegenüber dem Fenster lässt die Wand „näher rücken“.
- Das Licht braucht am längsten, um zur gegenüberliegenden Wand zu gelangen. Der Raum erscheint insgesamt dunkler. Der Farbton reflektiert weniger und wird „verwaschener“.
- Eine farbige Wand um die Lichtquelle macht den Farbton diffus. Er ist vorhanden, beeinflusst aber kaum die Lichtverhältnisse.
- Eine farbige Seitenwand kann Einrichtung und Möbel kontrastieren und besser zur Geltung bringen. Freie Wandflächen dominieren emotional das Wohngefühl.
Zwei Wände farbig streichen
Werden zwei Wände farbig gestrichen, sind zwei Anordnungen möglich:
- L-förmig über eine Raumecke verlaufend
- gegenüberliegend
Dunklere Wände an den Seiten lassen den Raum schmaler wirken. An den schmaleren Stirnseiten eines rechteckigen Raumes betonen die Farben die eigentliche Raumform. Dunklere, schmalere Wandflächen erhalten die Helligkeit. Bei L-förmigen Räumen möglichst die Lichtquelle an der dunkleren Seite umstreichen.
Alle Wände farbig streichen
Wenn keine weißen Wände mehr vorhanden sind, sollte besonders auf die emotionale und psychologische Wirkung von Farbtönen geachtet werden. Auch bei vollflächigen Farbkombinationen gelten die Regeln, die für Weiß mit einzelnen Wänden gelten.
Kalte und warme Farben
Kalte Farben sind Blau- bis Grüntöne. Auch Grau und Schwarz können kalt wirken. Warme Farben reichen von Gelbgrün bis zu einem leicht bläulichen Rot. Gedeckte Weißtöne wie Creme und helles Braun gehören zu den warmen Farben.
Kombination und Komplementärfarben
Wie Farben zueinander passen und im Kontrast wirken, lässt sich durch die Zuordnung der Komplementärfarben in der Farblehre bestimmen. Sie können sich gegenseitig neutralisieren oder verstärken. Andere Kombinationen „beißen“ sich.