Muss der Abluftschlauch einer Klimaanlage durch ein Fenster geführt werden?
Theoretisch ist das kein Muss, sofern Sie als Mieter Eingriffe in die Bausubstanz vornehmen dürfen, da die einzige sinnvolle Alternative zu einem offenen Fenster ein Wanddurchbruch ist. Und diesen zu vermeiden, entscheiden sich viele Mieter für mobile Klimageräte. Wer für den Abluftschlauch ein Loch in die Wand bohren muss, kann sich eine Split-Anlage zulegen.
Leichtsinnige Ideen
So mancher Heimwerker ist bei der Frage nach dem Abluftschlauch auf andere Ideen gekommen, wie die Nutzung eines Schornsteins. Das funktioniert leider nicht, da die aufgrund des Unterdrucks einströmenden Abgase, wie Kohlenmonoxid oder Schwefeloxide, schlicht gefährlich sind und eine solche Konstruktion aus diesem Grund laut der Feuerwehrverordnung nicht erlaubt ist.
Durch den zu langen und senkrecht nach oben führenden, zwangsläufig verlängerten Schlauch nützt die Klimaanlage nichts. Sie muss gegen einen hohen Luftdruck ankämpfen, sodass sie ausschließlich Energie verbraucht, den Raum jedoch nicht kühlt. Nicht umsonst darf der Abluftschlauch eine bestimmte Länge nicht überschreiten.
Abluftschlauch durch das Fenster
Es bleibt Mietern deshalb nichts anderes übrig, als den Abluftschlauch und vorzugsweise auch den Zuluftschlauch (Zwei-Kreis-Systeme sind effizienter) durch ein Fenster zu führen. Damit keine warme Luft nachströmen kann und die Arbeit der Klimaanlage unnötig erschwert wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Fensterspalt abzudichten:
- textile Fertig-Abdichtungen
- Abdichtschienen
- selbst gebaute Abdichtungen
Die einfachste Variante sind textile Abdichtungen, die mit Klettband am Fensterrahmen befestigt werden. Zur flexiblen Durchführung des Abluftschlauches sind 2-Wege-Reißverschlüsse erhältlich.
Einige Hersteller bieten zu ihren Klimageräten passgenaue Kunststoffschienen für die Abdichtung an, die solider abdichten als textile Dichtungen. Sie passen in der Regel jedoch nur für bestimmte Modelle.
Stellen Sie die Abdichtung selbst her, haben Sie eine größere Gestaltungsfreiheit.