Geräuschentwicklung des Außengeräts
Im Sommer, wenn Fenster und Türen häufiger geöffnet werden, kann man sich in nachbarschaftlichen Verhältnissen lärmtechnisch besonders auf die Nerven gehen. Laufende Klimaanlagen gehören in der warmen Jahreszeit zu den häufigsten Störquellen. Kein Wunder, dass sich Nachbarn darüber streiten.
Lärmtechnisch problematisch sind vor allem zweiteilige Klimageräte, sogenannte Split-Modelle, die das Kältemittel über ein Außengerät, das mit einem Kompressor ausgestattet ist, verdichten und die Luft zum Innengerät transportieren. Bei diesem Vorgang entsteht eine relativ hohe Geräuschbelastung. Das Anbringen an eine Außenwand des Hauses schont die eigenen Ohren, jedoch nicht die der Nachbarn.
Wirft man einen Blick auf konkrete Schallwerte von Split-Klimageräten im Außenbereich, wird man feststellen, dass es eine mäßig breite Spanne von Schallleistungspegeln gibt, die sich aus den marktüblichen Modellen ergibt:
- leise Außengeräte: 43 – 49 dB
- laute Außengeräte: bis 59 dB
Bei einem Raumklimagerät mit einem leisen Außengerät kann man damit rechnen, dass das Gerät eine geringere Kühlleistung erbringt. Das muss jedoch nicht sein. Es gibt Modelle, die mit einer Leistung von 3500 Watt einen moderaten Schallleistungspegel von 49 dB erzeugen.
Wie viel Lärm darf eine Klimaanlage den Nachbarn zumuten?
Wie in unserem Land üblich, gibt es auch für die Lärmbelästigung der Nachbarn genaue Regeln. Im Allgemeinen gelten folgende Grenzwerte:
- in reinen Wohngebieten: tagsüber max. 50 dB, nachts max. 35 dB
- in Kleinsiedlungsgebieten: tagsüber max. 55 dB, nachts maximal 40 dB
Die Ermittlung dieser Grenzwerte ist schwierig. Zumindest dann, wenn man wissen will, wie viel Lärm die Klimaanlage des Nachbarn verursacht. Gemessen wird im Zweifelsfall am Immissionsort, d.h. dort wo der Schall ankommt und stört. Das ist etwa ein halber Meter außerhalb des betroffenen Fensters.
Der Anteil, den das benachbarte Klimagerät zum Gesamtgeräuschpegel beiträgt, lässt sich nicht exakt isolieren. Denn es mischen sich weitere Geräuschquellen von der Straße oder von anderen Nachbarn darunter. Wer es genau wissen will, sollte die Messung vornehmen, wenn möglichst nur das Klimagerät zu hören ist. Zum Beispiel nachts.