Was versteht man genau darunter, die Klimaanlage abzudrücken?
Zunächst sollte vielleicht geklärt werden, was unter dem Abdrücken der Klimaanlage überhaupt zu verstehen ist. Der Begriff des Abdrückens ist auch für andere Leitungssysteme wie beispielsweise Trinkwasserleitungen gebräuchlich. Das Abdrücken dient der Suche nach möglichen Lecks in der Leitung. Dabei wird ein Gas unter Druck in die Leitungen gepumpt. Nun wartet man eine Weile. Bleibt der Duck stabil, ist die Leitung intakt. Fällt er hingegen ab, entweicht das Gas irgendwo – die Leitung hat also ein Leck.
Bei der Klimaanlage geht es hier vor allem um die Schläuche, welche das Kältemittel leiten. Aktuell benötigen alle handelsüblichen Klimaanlagen Kältemittel, um die Temperaturregulierung möglich zu machen. Dieses besteht aus verschiedenen Chemikalien und darf keineswegs in die Umwelt oder den Raum gelangen. Daher ist es wichtig, stets sicherzugehen, dass die Klimaanlage noch dicht ist.
Ist Druckluft zum Abdrücken der Klimaanlage geeignet?
Trinkwasserleitungen und viele andere Leitungen im Hausbereich können mit herkömmlicher Druckluft abgedrückt werden. Bei Klimaanlagen ist das Abdrücken aber etwas komplexer:
- Zunächst wird die Anlage mit Stickstoff abgedrückt.
- Bei eventuellen Lecks werden diese zweifelsfrei identifiziert, beispielsweise mit Kontrastmittel.
- Defekte Schläuche werden ersetzt.
- Zu wenig Kältemittel wird nachgefüllt.
- Abschließend muss eine rechtssichere Bescheinigung ausgestellt werden.
Sie sehen: Einfach etwas Druckluft in die Schläuche leiten ist bei Klimaanlagen nicht ausreichend. Doch nicht nur deshalb ist es nicht ratsam, diese Aufgabe selbst zu erledigen. Denn rechtlich gesehen darf nur ein entsprechend zertifizierter Facharbeiter Eingriffe ins Kältesystem vornehmen. Am besten ist es daher, wenn Sie die empfohlenen Abstände zur Wartung der Klimaanlage einhalten. Diese kostet meist unter hundert Euro und kann langfristige Schäden verhindern.