Versiegelungsbedarf
Klinker sind auf besondere Art und Weise gebrannte Steine. Ihre Oberfläche wird durch den Brennvorgang besonders hart und widerstandsfähig. Dazu sind viele Klinker oft auch noch glasiert.
Durch den Brennvorgang bei Klinkern werden auch die Poren des Materials an der Oberfläche geschlossen (Sinterung). Damit nehmen Klinker praktisch kein Wasser mehr auf. Werden sie glasiert, ist das Wasseraufnahmevermögen praktisch fast Null.
Eine Hydrophobierung oder einen Feuchtigkeitsschutz benötigen Klinker daher in keinem Fall. Eine Imprägnierung oder Versiegelung ist – wegen der Materialeigenschaften der Klinker – unnötig. Sie sind nahezu über ihre gesamte Lebensdauer (bis zu 100 Jahre oder mehr) praktisch wasserundurchlässig.
Echte Klinker
Unterscheiden muss man dabei aber echte Klinker von bloßen Ziegelsteinen. Auch Riemchen an der Fassade können aus anderem Material bestehen, wie etwa die sogenannten KS-Verblender, die aus sehr stark Wasser aufnehmendem Kalksandstein bestehen. Auch bei sehr minderwertigen oder fehlerhaften Klinkersteinen kann das Wasseraufnahmevermögen höher sein.
Beschädigungen
Das oben Gesagte gilt nur für echte Klinker, und so lange sie unbeschädigt sind. Haarrisse oder leichte Frostschäden sind Beschädigungen, die einen Klinker nicht mehr völlig wasserundurchlässig machen.
An der beschädigten Stelle kann Wasser in den Stein eintreten, im Winter auch frieren und weitere, noch größere Frostschäden verursachen.
Versiegeln sinnvoll?
Sowohl Klinkerfassaden als auch Klinkerpflaster brauchen in der Regel nicht versiegelt werden. Die Klinkersteine sind wasserundurchlässig und Sie können sie problemlos mit klarem Wasser reinigen. Mehr Pflege ist bei hochwertigen Steinen in der Regel nicht nötig.
Anders sieht das mit den Fugen aus. Je nach verwendetem Fugenmörtel (34,23 € bei Amazon*) kann das Wasseraufnahmevermögen der Fuge deutlich höher liegen als das des Steines. Das führt im Lauf der Zeit häufig auch zu Fugenschäden.
Bei Beschädigungen, mangelndem Wasserabstoßvermögen der Fugen oder bei höherem Wasseraufnahmevermögen von Klinkern kann eine Versiegelung im Einzelfall durchaus sinnvoll sein, bei der Klinkerfassade vor allem auf der Wetterseite, wo auch mit Schlagregen zu rechnen ist. Auch wenn bereits leichte Beschädigungen an den Steinen erkennbar sind (wie etwa Haarrisse) kann eine Versiegelung Sinn machen.
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