Notwendigkeit zum Imprägnieren
Klinker sind besonders hart gebrannte Steine. Damit sind sie hoch belastbar und auch wasserabweisend. Eine Klinkerfassade schützt die darunter liegende Ziegelmauer vor der Witterung – damit ist ein separater Witterungs- und Feuchtigkeitsschutz der Fassade grundsätzlich nicht nötig. Eine bereits dichte Fassade muss man nicht mehr abdichten.
Klinker und KS-Verblender
Dafür muss es sich aber auch tatsächlich um Klinker handeln. Sogenannte KS-Verblender werden oft mit Klinkern verwechselt. Es handelt sich dabei allerdings nicht um Klinker, sondern um Kalksandsteine.
Kalksandstein ist ein Material, das sehr viel Wasser aufnehmen kann, und deshalb schon von Werk aus hydrophobiert wird. Nach einigen Jahren sollte der Schutz der Kalksandsteine erneuert werden – mit der Zeit lässt der Schutz ab Werk nach, und die KS-Fassade kann größere Mengen an Wasser aufnehmen. Das sollte verhindert werden.
Imprägnieren sinnvoll?
Einige empfehlen, eine Klinkerfassade nach rund 10 Jahren mit einer Imprägnierung zu versehen, zumindest auf der Wetterseite des Hauses. Nach dieser Zeit können erste kleine Schäden wie Abplatzungen oder Haarrisse aufgetreten sein. Da diese Schäden später zu größeren Schäden führen können, ist ein Schützen der Steine tatsächlich oft sinnvoll.
Größere Schäden an der Klinkerfassade können durch diese Maßnahme aber nicht beseitigt werden. Sie sollten umfassend und fachgerecht repariert werden. Ein bloßes Imprägnieren der Klinkerfassade bringt hier keine Abhilfe.
Klinkerqualität
Hochwertige Klinker sind in der Regel sehr haltbar. Ihre Lebensdauer beträgt teilweise 100 Jahre oder mehr. Klinker geringerer Qualität und sogenannte „saugende“ Steine können aber im Lauf der Zeit immer mehr Wasser aufnehmen, was für die darunter liegende Fassade möglicherweise schädigend ist.
In diesem Fall ist eine Imprägnierung sinnvoll, um die Wasseraufnahme durch die Fassade zu begrenzen. Lassen Sie Ihre Fassade einfach von einem Fachmann überprüfen und holen Sie fachlichen Rat ein.