Natürlicher Feind Feuchtigkeit
Ganz generell eignet sich eine alte Korkwand in den allermeisten Fällen als Untergrund für das Tapezieren. Sie wird mit Grundierung und/oder Versiegelung aufgearbeitet und bringt anschließend alle Eigenschaften für ein haltbares Tapezieren mit. Allerdings ist das Naturprodukt Kork sehr feuchtigkeitsempfindlich.
Wenn eine Tapete auf der Korkwand aufgebracht wird, kommt es zuerst auf den Tapetentyp an, ob dem Kork Schimmel- und Verrottungsrisiko droht. Papiertapeten wie Raufaser sind diffusionsoffen und bieten damit eventuell entstehender Feuchtigkeit eine Austrittsmöglichkeit. Kunststoff- und Vliestapeten versiegeln die Korkwand luftdicht. In diesem Fall muss Restfeuchtigkeit im Kork und Wandfeuchtigkeit ausgeschlossen werden können.
Keine auf Wasser basierenden Hilfsmittel verwenden
Herkömmlicher Tapetenkleister kann wegen seiner wasserbasierten Beschaffenheit beim Tapezieren auf Kork nicht verwendet werden. Das Gleiche gilt für Grundierungen auf Wasserbasis. Eine Korkwand muss mit einem „trocknen“ Kunststoffkleber wie Acryl beklebt werden.
Diese Kleber werden meist in Schlangenform aufgetragen. Daher ändert sich die Tapezierarbeit von einem Aufhängen der Bahnen zu einem gleichmäßigen Andrücken und Aufkleben. Für die gleichmäßige Haltekraft wird eine Grundierung oder Versiegelung auf der Korkwand aufgebracht.
Spezifische Eigenschaften von Wand und Kork beachten
Mehrere Fragen müssen vor dem Tapezieren beantwortet werden:
- Ist der Kork direkt und vollflächig verklebt auf der Wand befestigt?
- Ist der Kork vollkommen trocken?
- Befinden sich im Raum Feuchtigkeitsquellen (Küche, Bad, Zierbrunnen)?
- Ist die zu tapezierende Wand größeren Temperaturdifferenzen ausgesetzt (Außenwand)
- Ist die Korkoberfläche „verfettet“ und nicht grundierfähig?
Generell gilt, dass selbst bei optimalen Voraussetzungen das Tapezieren einer Korkwand keine langfristige Lösung ist. Bei der Planung sollte ein realistisches Haltbarkeitsziel von fünf Jahren berücksichtigt werden.
Für langfristige Lösungen kann die Korkwand auch nur teilweise entfernt werden. Ein Abtrag auf eine Reststärke zwischen zwei und vier Millimetern senkt die Feuchtigkeitsempfindlichkeit, da die „Reaktionsmasse“ des Korks deutlich abnimmt.