Probleme beim Projekt Lärmschutz auf dem Balkon
Wer mehr Ruhe auf dem Balkon möchte, muss gegebenenfalls ein paar Kompromisse eingehen. Denn es können sich folgende Schwierigkeiten bzw. Konflikte ergeben:
- Lärmschutz versus Sichtfreiheit
- Nötige Masse versus Platzmangel
- Bauliche Veränderungen versus Mietrecht
Das erste Problem ist tatsächlich erheblich. Denn ein Balkon, der zu einer lauten Straße hin ausgerichtet ist, müsste eigentlich eine Schallschutzwand an der Frontseite bekommen. Nur ist der Balkon dann kein Balkon mehr. Leider bringt es auch wenig, ein gitterförmiges Frontgeländer nur bis zur Höhe der Ballustrade abzudichten. Für einen effektiven Schallschutz braucht es einfach eine gewisse Höhe. Bei frontalem Straßenlärm kann es helfen, schallschulckende Gegenstände wie große Pflanzenkübel und Balkonmobilar aufzustellen. Eine Bastmatte auf dem Boden kann auch eine leicht dämpfende Wirkung haben.
Kommt der störende Lärm eher von den Seiten, kann man vielleicht mit seitlichen Schallschutzinstallationen und damit einhergehender Freisicht-Einschränkung leben.
Beton- oder Holzzäune nur bedingt möglich
Damit der Lärm auch spürbar (bzw. hörbar) abgeschirmt wird, muss die Installation möglichst dicht und massiv sein. Wirksame Schallbocker sind etwa Beton- oder massive Holzwände, die bei einer Dicke von 3-4 Zentimetern durchaus an die 30 dB Schalldämmaß erreichen können.
Die Anbringung ist auf dem Balkon allerdings schwierig bzw. gar nicht möglich ohne unmittelbaren Eingriff in die Bausubstanz. Und als Mieter widerspräche eine solche erhebliche bauliche Veränderung einem vertragsmäßigen Gebrauch der Mietsache. Durch ein gütliches Gespräch mit dem Vermieter lässt sich gegebenenfalls aber auch eine dauerhafte Installation ermöglichen.
Masse ohne bauliche Eingriffe
Als Alternative bieten sich auch hölzerne, übereinander gestapelte Pflanztröge aus Holz an. Mit tieferen Trögen unten und nach oben hin immer kürzeren Trögen können Sie eine stufenartige Konstruktion herrichten, die Sie vorderseitig hübsch und nützlich bepflanzen können. Die Erdbefüllung macht die ganze Sache noch massiver und dadurch schallabwehrender, die Bepflanzung sorgt ihrerseits gleichzeitig für generelle Schalldämpfung und Feinstaubfilterung.