Wasserlöslichkeit versus Instabilität
Lehmputz besitzt einige Eigenschaften, die je nach Betrachtungswinkel und Situation als Vor- und Nachteil gewertet werden können. Zu den großen Vorteilen gehört die Wasserlöslichkeit, wenn Ausbesserungen und Reparaturen anstehen. Der an der Decke und Wand befindliche Lehmputz wird einfach befeuchtet und mit frischem Lehmputz bearbeitet.
Aufgebrachter Lehmputz ähnelt einer natürlichen Werkstoffmasse, die immer wieder bearbeitet und sogar nach dem Entfernen erneut verarbeitet werden kann. Da eine der Schwächen des Lehmputzes die Instabilität gegenüber Bohrlöchern und baubedingten Setzrissen sein kann, ist ein Reparieren häufiger vor allem in Altbauten erforderlich.
Schäden vermeiden
Um Beschädigungen wie Risse möglichst im Vorfeld zu vermeiden, sind ein dosierter Auftrag des Lehmputzes und ausreichende Abbindepausen die Voraussetzung. Wenn der Lehmputz selber gemacht wird, sollte bei der Zusammensetzung auf die Schrumpfung durch die Zusammensetzung geachtet werden. Bei Fertigputz ist dieser Faktor und Wert vom Hersteller angegeben.
Praktisches Vorgehen beim Ausbessern
1. Die Löcher oder Risse an der Wand oder Decke mit einer Wassersprühflasche so stark benetzen, bis die Lehmkanten „knetbar“ werden.
2. Mit den Fingern, einem Löffel, einer Kelle oder einem Spachtel die feuchten Lehmkanten durch Drücken in der Mitte des Lochs oder Risses zusammenführen
3. Den frischen Lehmputz auf die verbleibende Vertiefung auftragen. Dabei eine Werktiefe von einem Millimeter nicht überschreiten oder eine entsprechende Abbinde- und Trockenphase einhalten.