Wie viel Wasser nimmt Lehmputz auf
Lehmputz kann in optimaler Ausführung bis zu etwa siebzig Gramm Wasser aus der Luft pro Quadratmeter aufnehmen. Größere Mengen lassen ihn feucht werden, was bis zum Auflösen führen kann. Bei der Entscheidung, ob der Keller die maximale Wassermenge in der Luft nicht überschreitet, kann als Leitlinie folgender Wert zugrunde gelegt werden:
Bei einer Raumtemperatur von zwanzig Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von sechzig Prozent enthält ein Kubikmeter (m³) Luft etwa zehn Gramm Wasser. Wenn die Temperatur bei zehn Grad liegt, sinkt die Wassermenge auf etwa 5,7 Gramm/m³. Sinkt die Luftfeuchtigkeit bei zwanzig Grad Celsius auf fünfzig Prozent, trägt die Luft etwa 8,8 g/m³ Wasser.
Vorabberechnung als Entscheidungshilfe
Bei der Wahl der Innenputzarten ist eine Luftfeuchtigkeitsmessung im Keller sinnvoll. Generell wird von einem Innenputz ohne Heizung weniger Aufnahmevermögen verlangt, da kalte Luft geringere Wassermengen aufnimmt. Das Messen mit einem Hygrometer sollte auch bei speziellen Beanspruchungen wie beim Aufhängen und Trocknen von Wäsche oder vor und nach dem Lüften ausgeführt werden.
Folgende Werte sollten berechnet werden:
- Temperatur und Luftfeuchtigkeit aus mehreren Messgängen in Onlinerechner eingeben und absolute Luftfeuchtigkeit ausrechnen
- Kubikmeter des Raums multiplizieren und die Gesamtwassermenge in der Luft errechnen
- Die Wandfläche des Lehmputzes in Quadratmetern mit der Aufnahmefähigkeit multiplizieren
- Die höchste gemessene Wassermenge sollte das Gesamtaufnahmevolumen des Lehmputzes nicht überschreiten
Kombination von Putzarten
Als Innenputz im Keller lassen sich Lehm- und Kalkputz kombinieren. Mit dieser Lösung können die vorteilhaften Eigenschaften beider Werkstoff genutzt werden. Lehm ist nicht resistent gegen Schimmel, was der Kalkunterputz „übernehmen“ kann.