Spielraum zum Experimentieren
Das selber machen eines Lehmputzes ähnelt dem Anrühren eines Backteigs. Je nach Inhaltsstoffen, Verarbeitungsform und beabsichtigtem Ergebnis kann variiert werden. Zur Vorbereitung sind Recherchen nach dem passenden Rezept der ideale Weg.
Da Lehmputz immer wieder verwendbar und erneuerbar ist, können immer wieder Versuche ausgeführt werden. Wenn das Ergebnis oder die Haltbarkeit nicht gefällt, wird der Putz an den Probestellen durch Wässerung wieder abgenommen und erneut verarbeitet.
Ansprüche an die Rezepte
Mit den passenden Rezepten lassen sich folgende Faktoren bestimmen:
- Die Glätte des Wandputzes
- Der Auftrag als Rollputz
- Die Farbe oder Tönung des Wandputzes
- Die Anzahl der Lagen beim Auftragen des Wandputzes
- Eventuelle Materialkombinationen mit Kalk- oder Zementputz
- Unterschiedliche Mischungen für Unterputz und Oberputz
- Bearbeitbarkeit der Oberfläche zur Strukturgebung
Die Auswahl der Körnung des Sands beeinflusst die Mengenverhältnisse und das Ergebnis in der Oberflächenbeschaffenheit. Die Entscheidungskriterien gestalten sich recht einfach. Je glatter der Putz werden soll, desto feiner muss die Sandkörnung sein.
Armieren zur Stabilitätsverbesserung
Mechanisch ist zu beachten, dass Lehm keine chemische Verbindung zum Untergrund eingeht, sondern auf ihm haftet. Hinzu kommt, dass sich Lehmputz beim Trocknen zusammenzieht beziehungsweise schwindet. Diesen Eigenschaften kann mit Zuschlagsstoffen mit faseriger Konsistenz entgegengewirkt werden:
- Strohfasern
- Hanffasern
- Flachsfasern
- Tierhaare (Kälber, Kühe)
Die Stabilität wird durch den Unterputz gewährleistet, der armiert wird. Der Oberputz kann stärker nach dem optischen Anspruch und der Verarbeitungsart gemischt werden. Der Unterputz wird bei entstandenen Rissen nachbearbeitet und repariert. Hilfreich beim Auftragen das Innenputzes sind aufgeraute Untergründe.