Kalkputz auf Lehm
Haben Sie sich für Innenwände aus Lehmsteinen entschieden, wollen Sie sicher auch dafür sorgen, dass das gute Raumklima nicht durch den falschen Putz zunichtegemacht wird. Eine Variante wäre natürlich, Lehmputz zu verwenden. Wollen Sie dagegen zu Kalkputz greifen, müssen Sie die Wand vorbereiten.
Kalkputz hält nicht auf Lehm
Es gibt zwei Gründe, warum Kalkputz nicht ohne weiteres auf Lehm (Steinen oder Lehmputz) hält. Zum einen bindet Lehm im Vergleich zum Kalkputz nicht ab, sondern wird hart durch Trocknen. Kommt der Lehm dann mit feuchtem Putz in Berührung, wird er ebenfalls feucht und quillt leicht auf. Dann wird der Kalkputz „abgesprengt“.
Der zweite Grund ist, dass sich Lehm und Kalkputz nicht miteinander verbinden. Die glatte Lehmwand und der Putz darüber bilden zwei voneinander getrennte Schichten. Daher kann Kalkputz auf Lehm nur halten, wenn Sie eine mechanische Verbindung herstellen.
So hält Kalkputz auf Lehm
Wenn Sie Kalkputz auf Lehmsteinen oder Lehmputz dauerhaft anbringen wollen, müssen Sie verhindern, dass Feuchtigkeit an den Lehm gelangt. Zunächst schaffen Sie aber noch mehr Bedingungen, damit der Kalkputz haftet. Haben Sie Lehmsteine vermauert, kratzen Sie die Fugen zwischen den Steinen 1 bis 2 cm tief aus. Dadurch liegt der Kalkputz nicht nur auf der Wand, sondern bildet kleine Stege zwischen den Steinen.
Grenzen die Lehmsteine an Holz, beispielsweise bei Fachwerk, stellen Sie neben den Holzbalken eine v-förmige Fuge her, in der der Kalkputz später ebenfalls Halt findet.
Anschließend versehen Sie die Lehmwand mit einer Haftbrücke. Nässen Sie die Wand vor und streichen Sie sie dann mit Kalkschlämme oder Kalkmilch. Arbeiten Sie diese mit einem Quast in die feuchte Oberfläche ein. Diese Zwischenschicht haftet am Lehm und gibt dem Kalkputz Halt. Bei einer Fläche aus Lehmputz können Sie alternativ dem Lehmputz vor dem Aufbringen etwas Kalk- oder Marmorgrieß zugeben. Auch dadurch erhalten Sie eine Verbindung. Zum Schluss tragen Sie den Kalkputz auf.