Keine dichten und verschließenden Putze wählen
Im Keller trifft das Mauerwerk auf umgebendes feuchtes und kaltes Erdreich. In älteren Häusern hält die Perimeterdämmung den Einfluss auf die Innenwände nicht ab. Sie sollte eigentlich dicht sein und Feuchtigkeitsbildung unterbinden. In der Praxis existieren aber meist mehr oder weniger belastende Feuchtigkeitsnester.
In früheren Zeiten wurde das Problem oft mit einem Kompromiss gelöst. Zugunsten des trockenen Mauerwerks über dem Kellergeschoss wird unterhalb einer Wasser undurchlässigen Vertikalsperre ein dichter Sperrputz oder Sanierputz aufgebracht. Er „sperrt“ die Feuchtigkeit und das Wasser im Mauerwerk „ein“.
Mit einem Kalkputz sanieren
Bei der Frage, ob in einem feuchten Keller Sanierputz oder Kalkputz verwendet wird, ist der „offene“ Kalkputz immer die langfristig bessere Wahl. Das Gleiche gilt auch für Gipsputz im Keller, der wegen seiner beschränkten Diffusion ungeeignet ist. Als Sanier- und gegebenenfalls Opferputz in einem Feuchtraum innen kann neben dem Kalk- nur ein Lehmputz mithalten. Ihm fehlt allerdings die alkalische Eigenschaft, die den Innenputz gegen Schimmel wirken lässt.
Kriterien zur Auswahl und Mischung des richtigen Kalkputzes
Um einen Innenputz im Keller haltbar einzustellen, kommen Kalkputzarten in Betracht, die sich in Konsistenz und Zusammensetzung unterscheiden.
- Luftkalkputz
- Kalkmörtel
- Hydraulischer Kalk
- Weißkalk
- Dolomitkalk
- Sumpfkalkputz
Hydraulischer Kalkputz härtet gleichmäßiger aus als beispielsweise Sumpfkalk. Wichtige Grundlage bei der Putzauswahl sind die baulichen und örtlichen Gegebenheiten. Die entscheidenden Faktoren sind:
- Ausblühungen
- Salzgehalt im Mauerwerk
- Feuchtigkeitsaufkommen
- Raumtemperaturen (beheizt/unbeheizt)
- Beschaffenheit des Mauerwerks (Beton, Hohlsteine, Natursteine, Ziegel)
- Vollständig entfernte Reste anderer Putz- und Farbrückstände
Ausführungsmethoden und Aufbaukonstruktionen
Bei der Ausführung muss zuerst die Notwendigkeit für eine Grundierung geprüft werden. Stark saugende Untergründe beziehungsweise Mauerwerke wie Kalksandstein müssen großzügig grundiert werden.
- Grundierung mit gleichem Baustoff (Kalkmilch oder Schlemme)
- Schichtdicken nicht über fünf Millimeter, gegebenenfalls mehrere Schichten mit zwischenzeitlicher vollkommener Abbindung und Austrocknung
- Der Kellerraum sollte ausgeräumt und ausgelüftet sein
- Eingefärbten Oberputz in der maximalen Stärke von viermal des Millimeterwertes des größten im Kalkputz enthaltenen Korns aufbringen