Warum sich Gips leider nicht so gut für die Leinwandgestaltung eignet
Grundsätzlich lässt sich Gips sehr vielseitig verwenden. Schließlich zeichnet er sich nicht zuletzt durch die folgenden Eigenschaften aus:
- er ist relativ kostengünstig erhältlich
- er lässt sich durchaus ungefährlich verarbeiten
- er bindet rasch ab
- ist an sich nicht anfällig für Schimmel
- lässt sich einfärben und bemalen
Allerdings sind die Eigenschaften von fertig ausgehärtetem Gips nicht wirklich kompatibel mit den Eigenschaften einer Leinwand: Dünnere Gipsaufträge auf relativ kleinformatigen Leinwänden scheinen daher noch am ehesten machbar. Sobald Sie aber größere Mengen an Gips auf eine mittelgroße oder große Leinwand auftragen, wird sich die Leinwand nicht nur durch das Gewicht des aufgetragenen Materials verformen. Da Gips im Gegenteil zur Leinwand überhaupt nicht elastisch ist, kann er sehr rasch abbröckeln oder abplatzen. Das ist bei vielen Projekten bereits dann der Fall, wenn aufgetragene Gips-Strukturen bemalt werden sollen.
Alternativen zu Gips bei der Leinwandgestaltung
Die leider sehr eingeschränkte Kompatibilität zwischen Gips und Leinwänden ist durchaus zu verschmerzen: Schließlich wurden genau aufgrund der künstlerisch gewünschten Verbindung von Leinwänden und Gips spezielle Materialien entwickelt, die eine Arbeitstechnik ähnlich wie beim Modellieren von Gips nicht nur auf harten Untergründen wie einer Holzplatte, sondern auch auf dem elastischen Untergrund einer Leinwand ermöglichen. Die dafür nötige Strukturpaste ist in der Regel im gut sortierten Fachhandel für Künstlerbedarf erhältlich. Strukturpaste für das dreidimensionale Gestalten einer Leinwand lässt sich aber auch aus Dispersionsfarbe, Latexbinder und einem Füllstoff wie Sand herstellen.
Umsetzbare Ideen für die Leinwandgestaltung mit Gips
Auch wenn sich reiner Gips nicht gut dauerhaft an einer Leinwand hält, so heißt das nicht, dass jegliche kombinierte Gestaltungsideen von Gips und Leinwand ausgeschlossen sind. Sie können nämlich zum Beispiel ihren Handrücken mit unkompliziert verwendbaren Gipsbinden abformen und den fertig getrockneten Handabdruck später mit Heißkleber an einer bereits zuvor eingefärbten Leinwand fixieren. Aus Gipsbinden lassen sich aber auch andere kreative Formen wie Blumenblüten herstellen, die in die Gestaltung einer Leinwand einfließen können.