Voraussetzungen für die Leitfähigkeit
Die elektrische Leitfähigkeit wird bestimmt durch die Verfügbarkeit von frei beweglichen, elektrischen Ladungsträgern. Das sind geladene Teilchen (Ionen), die im Wasser gelöst sind. Je höher die Ionenkonzentration, desto höher auch die Leitfähigkeit.
Das Maß der gelösten Ionen im Wasser wird auch TDS (Total Dissolved Solids) genannt. Ab einem TDS von 1.000 mg/l steigt aber die Leitfähigkeit nur noch schwach weiter, da sich die Ionen gegenseitig behindern und miteinander in elektrische Wechselwirkung treten können.
Die Leitfähigkeit ist darüber hinaus auch von der Temperatur abhängig. Bei einer Messung muss deshalb auch immer die Wassertemperatur angegeben werden.
Die Einheit für die Leitfähigkeit ist mit S/m (Siemens pro Meter) festgelegt.
Leitfähigkeitswerte
Trinkwasser liegt von seiner Leitfähigkeit zwischen Meerwasser und Reinstwasser (wie etwa destilliertem Wasser.
Meerwasser hat einen sehr hohen Salzgehalt, damit liegt seine Leitfähigkeit in natürlichem Zustand bei ungefähr 5 S/m. Die Leitfähigkeit von destilliertem oder voll entsalztem Wasser liegt dagegen etwa eine Million mal niedriger, bei 0,0000005 S/m.
Leitungswasser bewegt sich aufgrund der gelösten Ionen ungefähr in der Mitte zwischen beiden Werten, bei etwa 0,0005 S/m. Abhängig von der Art und der Menge der gelösten Ionen kann dieser Wert aber schwanken.
Auch die Art der einzelnen gelösten Stoffe im Wasser hat einen Einfluss auf die Leitfähigkeit, da unterschiedliche Stoffe unterschiedliche elektrische Wertigkeiten haben können. So ist Ca+ etwa einfach positiv geladen, Mg+ dagegen zweifach positiv geladen und deshalb ein doppelt so guter Ladungsträger.
Grenzwerte für die Leitfähigkeit
Nach der deutschen Trinkwasserverordnung darf ein Grenzwert von 2.500 µS/cm bei 20 °C Wassertemperatur nicht überschritten werden.