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Heilwasser

Demineralisiertes Wasser: So einfach selbst herstellen

Von Rafael di Silva | 9. Dezember 2024
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Demineralisiertes Wasser ist im Garten vielseitig einsetzbar. Dieser Artikel erklärt die Herstellung, natürliche Quellen und Bezugsquellen.

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Demineralisiertes Wasser: Herstellung und Bezug

Die Herstellung von demineralisiertem Wasser kann auf verschiedene Weise erfolgen, abhängig von den individuellen Bedürfnissen und der Verfügbarkeit von Ressourcen. Im Wesentlichen zielen alle Methoden darauf ab, Mineralien und gelöste Salze aus dem Wasser zu entfernen.

Verfahren zur Herstellung

1. Destillation:

Bei der Destillation wird Wasser erhitzt, bis es verdampft. Der Dampf wird dann in einem separaten Behälter wieder abgekühlt und kondensiert zu Wasser. Dieser Prozess entfernt die meisten Verunreinigungen, einschließlich Mineralien und Salze.

2. Ionenaustausch:

Diese Methode nutzt spezielle Harze oder Ionenaustauscher, um gelöste Ionen wie Kalzium, Magnesium und Natrium aus dem Wasser zu entfernen. Das Resultat ist hochreines Wasser, das von unerwünschten Ionen befreit wird.

3. Umkehrosmose:

Bei der Umkehrosmose wird Wasser durch eine semipermeable Membran gepresst, die kleinere Moleküle wie Wasser durchlässt, während größere Moleküle wie Salze und Mineralien zurückgehalten werden.

4. Elektrodeionisation:

Diese Methode kombiniert Ionenaustausch und Elektrodialyse. Hierbei werden Ionen durch eine elektrische Spannung entfernt, was eine kontinuierliche Produktion von demineralisiertem Wasser ermöglicht.

Natürliche Quellen

Natürliche Quellen für demineralisiertes Wasser sind ebenfalls eine bequeme Option:

  • Regenwasser: Durch seine natürliche Kondensation ist es weitgehend frei von Mineralien. Es kann gesammelt und nach sorgfältiger Filterung verwendet werden.
  • Kondenswasser: Kondensation von Luftfeuchtigkeit in Geräten wie Wäschetrocknern produziert ebenfalls demineralisiertes Wasser, das vielfältig genutzt werden kann.

Bezugsmöglichkeiten

Sollten Sie keine Zeit oder Möglichkeit haben, demineralisiertes Wasser selbst herzustellen, gibt es auch fertige Optionen:

Handel: Demineralisiertes Wasser kann in größeren Gebinden wie IBC-Containern oder kleineren Kanistern gekauft werden. Es wird oft in Baumärkten oder spezialisierten Online-Shops angeboten. Achten Sie beim Kauf auf die Reinheitsangaben sowie auf den vorgesehenen Verwendungszweck.

Durch die richtige Wahl der Herstellungsmethode oder Bezugsquelle können Sie demineralisiertes Wasser in Ihrer gewünschten Menge und Qualität erhalten.

Demineralisiertes Wasser durch Destillation herstellen

Um demineralisiertes Wasser durch Destillation herzustellen, benötigen Sie einige grundlegende Hilfsmittel: einen großen Topf mit Deckel, eine hitzebeständige Schüssel und Eiswürfel. Der Destillationsprozess ist einfach durchzuführen und entfernt effektiv Mineralien sowie andere Verunreinigungen aus dem Wasser.

Folgen Sie diesen Schritten:

  1. Füllen Sie den Topf zur Hälfte mit Leitungswasser. Platzieren Sie die Schüssel schwimmend im Wasser, sodass sie den Boden des Topfes nicht berührt.
  2. Erhitzen Sie das Wasser im Topf langsam, bis es zu dampfen beginnt, aber nicht kocht. Dies bewirkt, dass das Wasser verdampft und sich von den gelösten Mineralien trennt.
  3. Setzen Sie den Deckel mit der Wölbung nach unten auf den Topf, um eine Auffangfläche für den Dampf zu schaffen. Die Mulde des Deckels sollte nach oben zeigen.
  4. Platzieren Sie eine ausreichende Menge Eiswürfel in die Mulde des Deckels. Das kalte Eis sorgt dafür, dass der Wasserdampf am Deckel kondensiert.
  5. Der kondensierte Dampf (nun Wasser) wird am kalten Deckel gesammelt und tropft in die Schüssel, die im Topf schwimmt. Auf diese Weise erhalten Sie reines, demineralisiertes Wasser.

Achten Sie darauf, die Schüssel im Topf sauber zu halten, um zu vermeiden, dass Verunreinigungen in das fertiggestellte demineralisierte Wasser gelangen.

Demineralisiertes Wasser mit einem Ionenaustauscher herstellen

Möchten Sie größere Mengen demineralisierten Wassers herstellen, ist ein Ionenaustauscher-System eine bewährte Methode. Dieser Prozess entfernt Ionen durch den Austausch von Kationen und Anionen gegen Wasserstoff- und Hydroxid-Ionen, was zu einer nahezu vollständigen Entsalzung führt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Wasser vorbereiten: Befüllen Sie einen geeigneten Behälter, beispielsweise einen IBC-Container, mit Trinkwasser. Achten Sie darauf, dass der Leitwert des Wassers 800 µS/cm nicht überschreitet, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
  2. System anschließen: Verbinden Sie den Drucktank des Ionenaustauschers mit dem IBC-Container.
  3. Stromversorgung sichern: Schließen Sie das System an eine Stromquelle an und stellen Sie sicher, dass die Spannung korrekt ist, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
  4. Entlüften: Entlüften Sie den Drucktank kurzfristig, um eventuell eingeschlossene Luft zu entfernen, die die Effizienz des Austauscherharzes beeinträchtigen könnte.
  5. Zirkulation beginnen: Starten Sie die Umwälzpumpe, sodass das Wasser kontinuierlich durch das System zirkuliert. Lassen Sie diesen Prozess für etwa 24 Stunden laufen, um alle gelösten Ionen effektiv zu entfernen.
  6. Wasserqualität prüfen: Nach Ablauf der Zirkulationszeit messen Sie die Leitfähigkeit des Wassers. Ein Wert unter 5 µS/cm deutet auf eine erfolgreiche Demineralisierung hin.

Harzregeneration und Austausch

Da die Ionenaustauscherharze nur eine begrenzte Kapazität haben, müssen sie regelmäßig regeneriert werden:

  1. Vorbereitung: Öffnen Sie den Deckel des Drucktanks und entfernen Sie das erschöpfte Harz. Fangen Sie es in einem sauberen Behälter auf.
  2. Regeneration: Verwenden Sie für Kationenharze verdünnte Salzsäure oder Schwefelsäure und für Anionenharze verdünnte Natron- oder Kalilauge, um das Harz zu regenerieren. Alternativ kann das erschöpfte Harz in einem speziellen Servicebetrieb regeneriert werden.
  3. Neubefüllung: Platzieren Sie die Sauglanze im Drucktank und verschließen Sie diese provisorisch, um das neue Harz einzufüllen. Entfernen Sie das Klebeband und verschließen Sie den Tank fest.
  4. Betriebsbereitschaft: Schließen Sie den Tank und starten Sie das System erneut, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert.

Wichtige Hinweise

  • Reinigung und Wartung: Regelmäßige Reinigung des Systems und Kontrollmessungen sind erforderlich, um die Wasserqualität konstant hoch zu halten.
  • Entsorgung: Das verbrauchte Harz kann in der Regel im Hausmüll entsorgt werden. Bei spezialisierter Anwendung, wie der Filtration von Schwermetallen, sollte es ordnungsgemäß als Sondermüll behandelt werden.
  • Kombination mit weiterer Filtertechnik: Da organische Stoffe und Mikroorganismen durch die Ionenaustauscherharze nicht entfernt werden, kann eine zusätzliche Filtration oder UV-Bestrahlung notwendig sein.

Durch diesen praktischen und zugleich effizienten Prozess erhalten Sie hochreines Wasser, das für verschiedenste Anwendungen im Haushalt, Garten oder der Industrie geeignet ist.

Demineralisiertes Wasser kaufen

Falls Sie demineralisiertes Wasser nicht selbst herstellen möchten, können Sie es problemlos auch käuflich erwerben. Verschiedene Anbieter bieten dieses Wasser in unterschiedlichen Gebindegrößen an, je nach Ihrem Bedarf. Im Handel sind unter anderem folgende Verpackungen erhältlich:

  • Kleine Kanister: Ideal für Haushaltsanwendungen wie Dampfbügeleisen oder das Nachfüllen von Batterien.
  • Fässer: Eignen sich gut für größere Anwendungen, beispielsweise in Werkstätten oder für technische Geräte.
  • IBC-Container: Bieten sich für industrielle Anwendungen mit hohem Wasserbedarf an.

Beim Kauf von demineralisiertem Wasser sollten Sie auf mehrere Aspekte achten:

  1. Reinheitsgrad: Prüfen Sie die Leitfähigkeit des Wassers. Ein niedriger Wert, beispielsweise unter 0,1 µS/cm, weist auf eine hohe Reinheit hin.
  2. Verwendungszweck: Achten Sie darauf, dass das Wasser für die vorgesehenen Anwendungen geeignet ist. Insbesondere bei technischen Einsätzen sollte es den spezifischen Anforderungen entsprechen.
  3. Lieferbedingungen: Beachten Sie die Lieferzeiten und eventuelle Versandkosten, besonders bei größeren Gebinden.

Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass das gekaufte demineralisierte Wasser Ihre Anforderungen optimal erfüllt.

Natürliche Quellen für demineralisiertes Wasser nutzen

Natürliche Quellen bieten eine umweltfreundliche und kostengünstige Möglichkeit, demineralisiertes Wasser zu gewinnen, das für verschiedene Anwendungen im Haushalt und Garten geeignet ist.

Regenwasser

Regenwasser ist von Natur aus frei von gelösten Salzen und Mineralien, da es beim Verdunsten in die Atmosphäre kondensiert. Sie können Regenwasser einfach durch das Aufstellen von Regentonnen oder speziellen Auffangsystemen sammeln. Achten Sie darauf, dass das gesammelte Wasser sauber bleibt, indem Sie Filter oder Abdeckungen verwenden, um Verunreinigungen durch Blätter, Insekten und andere Verschmutzungen zu vermeiden. Dieses Wasser ist ideal für Anwendungen wie das Befüllen von Dampfbügeleisen oder das Gießen empfindlicher Pflanzen, die kalkfreies Wasser bevorzugen.

Kondenswasser aus Haushaltsgeräten

Ein weiterer praktischer Ansatz zur Nutzung natürlicher Quellen ist das Sammeln von Kondenswasser aus Haushaltsgeräten wie Kondenswäschetrocknern. Diese Geräte entziehen der Luft Feuchtigkeit, die dann kondensiert und in einem Auffangbehälter gesammelt wird. Auch dieses Wasser enthält keine gelösten Mineralien und kann in verschiedenen Bereichen des Haushalts eingesetzt werden. Es eignet sich beispielsweise zur Verwendung in Dampfbügeleisen oder zur Reinigung empfindlicher Oberflächen.

Tipps zur Nutzung

  • Lagerung: Bewahren Sie gesammeltes demineralisiertes Wasser in sauberen, abgedeckten Behältern auf, um Verunreinigungen zu vermeiden.
  • Verwendung im Garten: Kalkempfindliche Pflanzen wie Azaleen, Rhododendren oder Orchideen profitieren besonders von weichem, demineralisiertem Wasser.
  • Weitere Anwendungen: Nutzen Sie das Wasser auch für Haushaltsgeräte, die kalziumempfindlich sind, wie Luftbefeuchter oder Aquarienfilter.

Indem Sie natürliche Quellen für demineralisiertes Wasser nutzen, können Sie nicht nur Kosten sparen, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Artikelbild: VPales/stock.adobe.com