Oberfaden und Unterfaden
Wer noch nie vor einer Nähmaschine saß, wird es schwer haben, zu verstehen, dass eine Nähmaschine immer mit zwei Fäden näht – nämlich mit einem sogenannten Oberfaden und einem Unterfaden.
Das ist allerdings die grundlegende Technik, nach der Nähmaschinen funktionieren. Nähmaschinen imitieren nicht exakt das Nähen mit der Hand, sondern benutzen eine davon leicht abweichende Technik.
Die Fadenführung durch die Maschine ist durchwegs kompliziert – sie muss aber genau eingehalten werden, weil die Maschine sonst nicht funktionieren kann. Zunächst einmal muss aber geklärt werden, welcher Faden der Oberfaden und welcher Faden der Unterfaden ist.
Fadenunterscheidung
Der Oberfaden ist das eigentliche Nähgarn, dass oben auf der Nähmaschine auf einer Spule sitzt. Es wird von oben her im Zickzack über die Vorderseite der Maschine geführt und am Ende in die Nadel eingefädelt.
Der Unterfaden sitzt unterhalb der sogenannten Stichplatte auf einer sehr kleinen Spule. Die Stichplatte lässt sich aufklappen und zurückschieben. Wenn man das tut, sieht man die kleine Spule, von der der Unterfaden herkommt. Er wird immer durch die Stichplatte nach oben geführt.
Zum Nähen braucht man, wie schon erwähnt, beide Fäden. Die einzelnen Teile der Nähmaschine haben wir auch in unserer allgemeinen Übersicht erklärt. Klicken Sie hier um dort nachzulesen und einige Basics zu erfahren.
Fadenführung und Fadengeber
Die Fadenführung ist eine Öse, die sich auf der Vorderseite der Maschine befindet. Neben ihr liegt der sogenannte Fadengeber, eine weitere Öse die gleich außen daneben liegt. Der Faden wird durch beide Ösen gefädelt – allerdings nicht direkt.
Zuvor muss der Oberfaden (also das Nähgarn) noch durch einige weitere Ösen geführt werden. Das erscheint auf den ersten Blick recht kompliziert, ist es in Wirklichkeit aber gar nicht. Wenn man das Einfädeln einige Male gemacht hat, funktioniert es recht problemlos.
Einfädeln von Nähmaschinen
Dazu kommt, dass sehr viele Maschinentypen grundsätzlich auf eine sehr ähnliche oder sogar auf ganz gleiche Weise eingefädelt werden. Nachfolgend geben wir Ihnen deshalb eine Anleitung an die Hand, die sinngemäß für die meisten Nähmaschinen passen wird.
Anleitung zum Einfädeln Schritt für Schritt
- Unterfaden
- Oberfaden (Garn)
- Nähmaschine
1. Unterfaden aufspulen
In der Regel finden Sie, vor allem bei neuen Maschinen, nur eine leere Spule vor, auf die der Unterfaden kommt. Zunächst müssen Sie also einen Teil vom Garn auf die Unterfadenspule aufspulen.
Dafür gibt es auf der Oberseite der Maschine einen Spuler, der das erledigt. Man steckt die Spule einfach auf den Spuler. Viele dieser kleinen, meist durchsichtigen Spulen haben ein Loch, durch das man den Faden durchstecken muss.
Das Obergarn wird auf die Halterung gesetzt und der Faden in der richtigen Richtung durch die kleine Öse gezogen (dafür gibt es meist eine Zeichnung auf der Maschinenoberseite). Wenn der Faden durch das Loch in der Unterspule geführt ist, lässt man diese einrasten und hält den Faden noch fest. Dann braucht man nur auf das Pedal zu treten und der Faden wird umgespult, bis die Spule voll ist. Die Spule hört automatisch auf zu drehen, sobald sie voll ist.
2. Unterfaden einsetzen
Die Spule wird, wenn sie voll ist, heruntergenommen und richtig herum in die Spulenkapsel eingesetzt. Danach muss die richtige Fadenspannung geprüft werden. Man hält Kapsel und eingelegte Spule zwischen zwei Fingern und schüttelt leicht. Die Spule sollte leicht nach unten rollen, sich aber trotzdem mit dem Faden hochheben lassen.
Ist das in Ordnung, kann man die Kapsel in den Kapselraum einschieben, bis es klackt.
3. Oberfaden einsetzen
Der Oberfaden wird von der Garnspule ausgehend zunächst durch die erste Öse und dann nach unten geführt. Danach wird er wieder nach oben und ein weiteres Mal nach unten geführt, wo sich entsprechende Ösen befinden.
Der Faden wird dann, wenn man unten angekommen ist, hinter das Häkchen gesteckt, dass sich hinten oben an der Nadel befindet. Danach wird er von vorne durch das Nadelöhr geführt.
4. Nähmaschine bereit machen
Die Nadel einmal ganz nach unten und dann wieder nach oben drehen. Man kann dann sehen, dass die Nadel den Unterfaden aufnimmt. Den Unterfaden ganz nach oben holen und beide Fadenenden straff gespannt auf dem Transporteur ablegen. Während der ersten paar Stiche müssen Sie beide Fäden noch festhalten, danach können Sie sie loslassen.