Der pH-Wert von Flüssigkeiten
Der pH-Wert gibt an, ob sich eine Flüssigkeit chemisch eher wie eine Säure, wie eine Base oder neutral verhält. Die Bezeichnung pH-Wert kommt vom Aktivitätsgrad des Wasserstoffs (ph=potentia hydrogenii).
Flüssigkeiten mit einem pH-Wert von 7,0 verhalten sich neutral, Flüssigkeiten mit einem pH-Wert unter 7 sind Säuren, mit einem pH-Wert über 7 sind sie Basen oder Laugen.
Neben dem pH-Wert spielt auch die Pufferung einer Base oder Säure chemisch noch eine Rolle. Stark gepufferte Säuren oder Basen ändern ihren pH-Wert nur langsam, ihr pH-Wert ist stabil. Schwach gepufferte Säuren oder Basen ändern ihren pH-Wert sehr schnell, wenn entsprechende Umgebungsbedingungen vorliegen.
Wasser ist wegen seiner Zusammensetzung immer eine schwach gepufferte Säure, das heißt, abhängig von der Umgebung kann sich sein pH-Wert sehr schnell ändern.
Abhängigkeit des pH-Werts
Der pH-Wert hängt entscheidend von der Temperatur der Flüssigkeit ab. Bei jeder pH-Messung muss daher immer die Temperatur mit angegeben werden. Normiert sind Messungen bei 20 °C Flüssigkeitstemperatur.
Ändert sich die Zusammensetzung der Flüssigkeit, ändert sich damit natürlich auch ihr pH-Wert. Bei Wasser spielt insbesondere die Anzahl und die Art der gelösten Mineralien die entscheidende Rolle für den pH-Wert.
Wasser, das überhaupt keine Mineralien enthält, wie etwa destilliertes Wasser oder Osmosewasser, hat einen pH-Wert von 5. Es reagiert also wie eine schwache Säure, und ist entsprechend aggressiv. Auch Regenwasser hat einen pH-Wert zwischen 5 und 6,5, je nachdem, wie viel Kohlendioxid es aus der Atmosphäre aufgenommen hat.
Saures und basisches Aktivwasser
Bei der Herstellung von sogenanntem Aktiv-Wasser, das sauer oder basisch sein kann, werden durch Elektroden die gelösten Ionen in zwei Behältern „sortiert“. In einem Behälter entsteht positiv geladenes Wasser (Anolyt), im anderen sogenanntes basisches Aktiv-Wasser.
Es soll angeblich gesundheitsförderlich sein, und beim Trinken in großen Mengen die „Übersäuerung“ des Körpers beheben, die durch Stress und falsche Ernährung entsteht.
Das ist aber aufgrund einfacher medizinischer Erkenntnisse so nicht möglich, da bereits beim Kontakt mit der Magensäure (pH-Wert von 1-1,5) Wasser als schwach gepufferte Base seinen pH-Wert sofort ändert. Es kommt damit wegen der ständigen Pufferung der Magensäure höchstens zur Mehrproduktion von Magensäure mit entsprechenden Zuständen und Erkrankungen.
pH-Wert in der Trinkwasserverordnung
Die Trinkwasserverordnung lässt pH-Werte von 6,5 bis 9,5 für Trinkwasser zu. Der hohe basische Wert ist häufig bei Heilwasser anzutreffen, das eine besonders hohe Mineralisierung enthält. Das gilt jedoch nicht in allen Fällen.