Übliche Wassertemperaturen bei Leitungswasser
In Deutschland liegt die Temperatur von Leitungswasser auch im Sommer häufig um die 15 °C. Das liegt daran, dass die meisten Trinkwasserleitungen in Deutschland sehr tief verlegt sind. Sie erwärmen sich auch bei hoher Sonneneinstrahlung und hohen Außentemperaturen im Sommer deshalb nur wenig.
Auch im Winter bleibt die Temperatur in größerer Tiefe konstant bei etwa einem Wert von 12 – 15 °C. Das Trinkwasser kühlt deshalb auch nicht sehr stark ab.
Mangelnde Isolierung von Trinkwasserleitungen kann aber dazu führen, dass sich Wasser beim Stillstand langsam erwärmt. Eine höhere Wassertemperatur ist aber für viele Prozesse im Wasser ungünstig.
Von der Temperatur abhängige Werte des Wassers
Der pH-Wert des Wasser ändert sich gravierend mit seiner Temperatur. Deshalb muss bei Angaben des pH-Werts auch immer die Temperatur mit angegeben werden. Auch die elektrische Leitfähigkeit des Wassers wird von der Temperatur mit beeinflusst.
Geschmack
Am besten schmeckt Wasser bei einer Temperatur von 8 – 12 °C. Wasser, das zu kalt ist (unterhalb von etwa 5 – 6 °C) wird nicht mehr als angehm empfunden. Bei Temperaturen oberhalb von 15 – 17 °C schmeckt Wasser fade und schal.
Bakterienwachstum
Ab einer Temperatur von 20 – 25 °C ist das Wachstum von Bakterien erhöht. Sie fühlen sich bei solchen Wassertemperaturen wohl und vermehren sich sehr stark.
Besonders im Hinblick auf die Gefahr von Legionellen im Wasser ist das bedeutsam. Sie können unterhalb von 21 °C in der Regel nicht überleben. Steigt die Kaltwassertemperatur auf über 25 °C können sich auch im Kaltwasserbereich Legionellen vermehren, die sonst nur im Bereich des Warmwassers auftreten.
Einen Grenzwert für die Trinkwassertemperatur gibt es in der Trinkwasserverordnung aber nicht, weil in südlichen Ländern die Kaltwassertemperatur oft viel höher liegt als in Deutschland, und die Grenzwerte einheitlich in Europa sein sollen.