Technische Werte
Messwertbeschreibung | Wert |
---|---|
Rohdichte | 1,2 – 1,4 g/cm³ |
Druckfestigkeit | 80 – 126 N/mm² |
Biegefestigkeit | 141 – 177 N/mm² |
Andere Bezeichnungen und DIN-Bezeichnung
Pockholz ist das Holz des Guajak-Baums. Die Bezeichnung Guajak-Holz ist dennoch kaum verbreitet. Stattdessen haben sich aus anderen Sprachen andere Bezeichnungen eingebürgert:
- Franzosenholz
- Lebensholz
- Lignum Vitäe (lateinisch für „Lebensholz“, vorwiegend im Englischen gebraucht)
- Verawood
- Gaiac
- Vera Pok
Aussehen
Maserung
Der Faserverlauf ist eng, Pockholz weist immer einen sehr deutlichen Wechseldrehwuchs auf. Die Poren sind klein und liegen zerstreut. Die Textur wirkt insgesamt sehr gleichmäßig.
Farbe
Das Kernholz ist von schwarzbrauner bis sehr dunkelbrauner Farbe. Es kann gelbliche Streifen aufweisen. Der Splint hat eine gelbe bis dunkelgelbe Farbe.
Eigenschaften
Allgemeine Eigenschaften
Pockholz ist sehr schwer, sehr hart und sehr spröde. Das macht es sehr schwierig zu bearbeiten.
Harzigkeit
Der besonders hohe Harzgehalt (rund 25 – 27 % Harzanteil) von Pockholz wird für bestimmte Anwendungen gezielt genutzt. Einerseits kann das harzige Holz selbstschmierende Eigenschaften, etwa für Lager und Wellen, aufweisen, andererseits werden auch ganz bestimmte Werkzeug- oder Sportgeräte aus dem harzreichen Holz hergestellt. Dazu gehören unter anderem Kegelkugeln oder die Sohlen von Hobeln.
Härte
Die Härte von Pockholz entspricht seiner Dichte. Die Brinell-Härten von Pockholz betragen 155 N/mm² bzw. 90 N/mm². Zum Vergleich: das härteste heimische Holz, Eichenholz, hat lediglich Härtewerte von 66 N/mm² bzw. 34 N/mm². Damit wird deutlich, wie hart Pockholz tatsächlich ist. Es ist – von den technischen Werten her – das härteste Holz, das noch wirtschaftlich genutzt wird.
Schutz von Pockholz
Da durch die Übernutzung seit Jahrhunderten der Baum bereits gefährdet ist, wird er durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt (CITES Schutz). Der Handel mit dem Holz ist grundsätzlich noch erlaubt, erfordert aber entsprechende Genehmigungen. Das führt dazu, dass nur noch geringe Mengen an Pockholz im Handel verfügbar sind.
Schwinden und Trocknung
Aufgrund seiner hohen Dichte und der Holzcharakteristik trocknet Pockholz nur sehr langsam und neigt dabei stark zum Reißen. Das Schwindverhalten ist aber mäßig.
Beständigkeit
Pockholz ist sehr witterungsbeständig, auch sehr gut resistent gegen Pilz- und Insektenbefall, es ist auch unter Wasser gut dauerhaft.
Verwendung
Pockholz wird nicht nur als Konstruktionsholz verwendet, sondern vor allem auch für den Wasserbau und die Verwendung im Meer. Dazu kommen die Spezialanwendungen wegen seiner hohen Harzigkeit (vor allem selbstschmierende Teile). Auch Laufrollen, Zahnräder und einige Werkzeugteile werden aus Pockholz hergestellt.
Medizinische Anwendung
Pockholz kann zum indirekten Nachweis von Blut im Stuhl verwendet werden. Bei Anwesenheit von (unsichtbarem) Blut färbt es sich blau. Eine weitaus kritischere Nutzung liegt jedoch in der Vergangenheit, wo Pockholz als angebliches Heilmittel für Syphilis in unglaublich großen Mengen abgeholzt wurde (Lignum sanctum – „heiliges Holz“)
Herkunft
Pockholz kommt aus den tropischen Gebieten in Süd- und vor allem Mittelamerika.
Hier finden Sie die wichtigsten Holzarten weltweit im Überblick. Eine Übersicht über die wichtigsten Tropenholzarten, wie Pockholz, erhalten Sie hier.