Konstruktionstechnisch komplexe Mechanik
Um den Rädern eines Rasenmähers eigenen Antrieb zuzuschalten, braucht es mehrere Bauteile, um die mechanische Kraft zu übertragen. Da die Kurbelwelle am Motor des meist rechtwinklig zur Achse rotiert, ist eine entsprechende Umlenkung erforderlich. Wie an allen rotierenden Metallgestängen müssen arretierende Scheiben und Stifte, aufeinander gleitende und mitdrehende Kupplungen (Freilauf), kraftübertragende Antriebsriemen und Zahnräder sowie Rutsch- und Schlupfkupplungen als Differenzialersatz und für die Rückwärtsrotation ineinanderspielen.
Um die Funktionsweise des Radantriebs zu realisieren, nutzen unterschiedliche Hersteller voneinander abweichende Konstruktionen, die sich trotzdem mechanisch ähneln. Durchschnittlich sind für einen Radantrieb zwischen zehn und zwanzig Bauteile verbaut. Um einen Defekt zu reparieren, können folgende Eingriffe erforderlich sein:
- Gängigkeit beweglicher Bauteile prüfen, verbessern und wiederherstellen (Achse, Lager, Umleitungen, Wellen, Zahnräder)
- Abrieb und Verschleiß prüfen und Bauteile austauschen und ersetzen (Freilauf)
- Elastische Bauteile wie den Keilriemen spannen
- Mechanische Mängel im Gestänge erkennen und beheben (Verbiegung)
- Bedienungs- und Schaltelement auf Funktion prüfen (Bowdenzug)
Ersatzteillisten ergänzen Bedienungsanleitungen
In vielen Bedienungsanleitungen der Hersteller sind nur „oberflächliche“ Reparaturerklärungen erläutert. Wenn der Antrieb des Rasenmähers defekt ist, lohnt sich die Recherche nach einer Ersatzteilliste. Sowohl Händler als auch Hersteller listen nicht nur alle Bauteile und deren Bezeichnung auf, sondern bieten oft begleitend eine sogenannte Explosions- oder Risszeichnung an.
Zu den einfacheren Reparaturen gehören das Wechseln des Keilriemens und die Erneuerung des Bowdenzugs. Auch das Austauschen der Rutsch- und Schlupfkupplungenmm mit Mitnahmestiften ist relativ einfach. Sie sind direkt erreichbar, wenn ein Rad abgenommen wird. Größeres technisches Verständnis verlangen Reparaturen an der Achse, am Getriebe, an Kugel- und Radlagern und an den Umleitungen.