Das richtige Gefälle gehört zu den Grundanforderungen
Bei der Verlegung von Regenwasserleitungen gibt es einige grundlegende Anforderungen und Faktoren, um einen funktionalen Abfluss zu gewährleisten. Neben dem Rohrquerschnitt, der Verlegetiefe, der materialschonenden Einbettung und ausreichenden Revisionsöffnungen steht das Gefälle im Mittelpunkt.
Die Neigung der Leitung sorgt für den erforderlichen Fluss in Geschwindigkeit und Volumen. Ein zu geringes Gefälle macht den Abfluss zu träge, eine zu steile Neigung kann zu ungewollten Schmutzablagerungen und Pfropfen führen. Die Grundregel für reine Regenwasserleitungen ist relativ einfach:
- Das Mindestgefälle für belüftete Leitungen beträgt 0,5 Prozent.
- Das Mindestgefälle für unbelüftete Leitungen beträgt ein Prozent.
Der Querschnitt der Leitung außerhalb von Gebäuden beeinflusst die Ausführung des Gefälles ebenfalls:
- Für Querschnitte bis DN200 beträgt das Mindestgefälle 0,5 Prozent.
- Bei Querschnitten ab DN250 ein Mindestgefälle von einem Prozent.
In der Praxis werden fast alle Regenwasserleitungen mit einem Gefälle von ein bis zwei Prozent verlegt, also ein bis zwei Zentimeter pro laufendem Meter. Wird eine zehn Meter lange Regenwasserleitung verlegt, liegt ihr Ende somit zehn bis zwanzig Zentimeter tiefer als der Anfangsanschluss, zum Beispiel am Fallrohr.
Zu große Gefälle und optimaler durchschnittlicher Füllstand
Bei steileren Gefällen setzt spätestens ab fünf Prozent ein ungünstiger Abflusseffekt ein, der zu Schmutzablagerungen führen kann. In diesem Fall muss die Neigung durch sogenanntes stufenförmiges Abtreppen reduziert werden.
Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des geeigneten Gefälles ist der Füllstand des Ablaufrohres. Die Gefälle werden auf einen durchschnittlichen Füllstand von 0,5 bis 0,7 angelegt und eingerichtet. In diesem Bereich sind die Luftverdrängung und der Wasserfluss physikalisch am effektivsten.