Eine alte Tradition der Zimmerleute
Das Richtfest geht vor allem auf die Traditionen und Gebräuche des Zimmererhandwerks zurück. Viele der Bräuche sind dabei schon seit dem frühen Mittelalter verbreitet und werden auch heute noch liebevoll und sorgsam gepflegt.
Auf dem Dach – bei Flachdächern auf einer entsprechenden Fläche – wird der Richtbaum aufgestellt, der Bauherr hält eine Rede zum Dank an die Handwerker und Helfer für ihre Leistung auf dem Bau.
Im Sinne der „Weihenfeier“ – so wird das Richtfest in manchen Gegenden auch genannt – soll mit Weihesprüchen auch Schaden vom Haus und seinen zukünftigen Bewohnern abgewendet werden.
Nach dem Einschlagen des letzten Nagels richtet der Bauherr dann ein Richtfest für alle Beteiligten aus.
Die allgemein üblichen Bräuche beim Richtfest
- den letzten Nagel einschlagen
- der Richtbaum
- der Richtschmaus
- die Richtfestrede, bei der das Glas vom Dach geworfen wird, und möglichst nicht heil bleiben sollte
Ein bisschen Etikette
Es gibt ein paar Dinge, die sich beim Richtfest einfach „gehören“ – und auf die man achten sollte. Beispielsweise, dass der Bauherr für das Besorgen des Richtkranzes zuständig ist.
Wer zum Richtfest eingeladen wird, und nicht geholfen hat, bringt ein kleines Geschenk mit – meist etwas, das der zukünftige Hausbesitzer auch gut brauchen kann, wie etwa Gartengeräte oder ähnliches.
Geschenke an die Handwerker sind dagegen ein absolutes Tabu – sie sollen für ihre Arbeit ja entlohnt werden. Im Mittelalter geschah das durch den Richtschmaus, außerdem war das Richtfest der „Zahltag“ für die wandernden Handwerker.