Rigips streichen oder tapezieren: Was ist besser?
Rigips kann sowohl gestrichen als auch tapeziert werden. Im Innenausbau dient dieser als Wandfüllung und wird in Plattenform auf Ständerkonstruktionen geschraubt. Beim Streichen sind aufwendige Vorarbeiten wie Schleifen und Spachteln erforderlich, die beim Tapezieren entfallen. Die Tapete verdeckt „großzügig“ und problemlos alle Fugen und Schraublöcher.
Streichen macht vorher mehr Arbeit, tapezieren währenddessen
Auf den ersten Blick mutmaßen viele privaten Innendekorateure, dass Tapezieren größeren Aufwand erzeugt als Tapezieren. Auf Rigips geht diese Gleichung nicht immer auf. Das liegt an der Glätte und Oberflächenbeschaffenheit des Gipskartons. Beim Streichen wird eine unsaubere Vorarbeit nicht verziehen. Eine Tapete deckt eventuelle optische Mängel großzügig ab.
So glatt die Gipsoberflächen sind, müssen Sie vor einem Anstrich fast zwangsläufig dem Risiko von Unebenheiten ausgesetzt werden. Das liegt an den Schraublöchern, mit denen sie befestigt sind und an den Stoßfugen, sofern diese nicht vollkommen bündig abschließen und – auch nur stellenweise – die Breite von einem halben Millimeter übersteigen.
Vorbearbeitung für das Streichen
Um Farbe gleichmäßig und deckend direkt auf Gipskarton aufzubringen, müssen folgende Vorarbeiten erfolgen:
- Alle Löcher und Schlitze (Schrauben und Fugen) müssen glatt gespachtelt werden
- Nach dem Spachteln muss die Oberfläche präzise glatt geschliffen werden
- Die Oberfläche muss grundiert werden, um gleichmäßiges Saugverhalten zu erzeugen
Beim anschließenden Streichen müssen mehrere dünne Schichten Farbe mit einer hochwertigen Malerrolle (Lamm oder Schaumstoff) kreuzweise aufgebracht werden.
Als eine Art „Königsweg“, um das Streichen zu vereinfachen und die Vorteile des Tapezierens zu nutzen, ist das Aufbringen einer Makulatur mit anschließendem Streichen.
Vor- und Nachteile beim Tapezieren
Vorteile
- Eine aufwendige Vorbearbeitung wie Schleifen und Spachteln entfällt
- Eine Grundierung kann „in etwa“ aufgestrichen werden
- Tapete verdeckt „großzügig“ und problemlos alle Fugen und Schraublöcher
- Wechselwirkung von Farbe und Gips (Vergilbung) entfällt
Nachteile
- Tapetentisch und Tapezierwerkzeug ist erforderlich
- Tapete kostet meist mehr als Farbe (Nebenkosten wie Schleifmittel und Spachtelmasse (4,89 € bei Amazon*) , die beim Streichen anfallen, berücksichtigen)
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